Tag 8 | Chanonry Point, Dolphin Tour und Glen Affric

Heute steht die gestern abgesagte Delfin-Beobachtungstour auf dem Programm. Nach Avoch ist es nur ein Katzensprung, so dass wir bis um 11:00 genug Zeit haben, den schönen Campingplatz zu genießen.

Moray Firth ist die Heimat der letzten Population von Großen Tümmlern in der Nordsee, die momentan aus etwa 130 Delfinen besteht. Die Meeresbucht hier hat in etwa die Form eines gleichseitigen Dreiecks und ist tektonisch geformt. In der letzten Eiszeit war sie teilweise ganz vergletschert, es handelt sich also um ein Fjord. Der innere Trichter des Moray Firth wird  durch zwei Landzungen zu einer S-Kurve eingeengt. Der Chanonry Point bildet das Ende einer Landzunge, die sich zirka 2,2 Kilometer in den Meeresarm des Moray Firth erstreckt.

Mit der gegenüber liegenden Landzunge, verengt sich der Moray Firth hier auf eine Breite von gerade mal 1,25 Kilometer. Durch diese Meerenge müssen somit die Fischschwärme, etwa Lachse. Damit bildet diese Stelle ein ideales Jagdrevier für die Delfine – und damit auch ein ideales Gebiet für Delfin-Beobachter.

Um 10:45 beginnt unsere Tour mit Dolphin Trips Avoch. Das Boot bietet inkl. Skipper 13 Personen Platz, wobei unsere Tour nur mit 8 Personen besetzt war. Gleich zu Beginn die 1. Überraschung von einige unserer Gefährten: Der Skipper fährt mit Vollgas hinaus. Das Ziel liegt durch den Moray Firth bis zum Chanonry Point am Nordufer und Fort George am Südufer. Und dort sehen wir sie: Eine Schule Delfine!  😛

Wir haben alle Zeit der Welt, um die Tiere zu beobachten. Nachdem die Tiere erst mal nicht mehr zu sehen sind, erzählt der Skipper von der militärischen Nutzung von Fort George. Da die rote Flagge weht, darf man sich nur nach Anruf und Nachfrage dem Fort nähern. Da aber keiner abhebt  :oops:, bleiben wir in sicherem Abstand. 1998 gab es anscheinend einen „Zwischenfall“; seitdem wird nicht mehr scharf geschossen. Kurz vor unserer Rückkehr sehen wir nochmals Delfine.

Dieses Mal ist ein überwiegend weißer Delfin dabei. Er strandete vor 2 Jahren und durch den Sonnenbrand fehlt nun die Pigmentierung; sie kehrt aber nach und nach zurück. Zurück geht es noch schneller; mit 24 Knoten (ca. 44 km/h) geht es durch die Bucht zurück. Wer hier nicht seefest ist, wird ganz schön blass.  😛

Danach haben wir im nur 5 Meilen entfernten Inverness ein Lokal („Rocpool“)  gefunden, in dem wir ein vorzügliches Mittagessen genießen. Für Martina gibt es zuerst Karotten-Aprikosen-Suppe mit Honig und Sesam-Croutons, Michael wählt Schweinefilt mit Thunfisch-Mayonnaise-Dressing, Rucola, Zitronen- und Kapernbeeren. Dann gibt es für uns beide noch Gebratenes Doradenfilet mit warmem Salat aus lokalen Babyzucchini, feinen grünen Bohnen und weich gekochtem Ei mit gehobeltem Parmesan, Dijonsenf und knusprigen Bratkartoffeln. Herrlich!

Spontan haben wir beschlossen, den Nachmittag im Glen Affric zu verbringen. Glen Affric ist ein ca 30 km langes Tal, bekannt als eines der schönsten Täler in Schottland und weitgehend unbewohnt. Dazu fahren wir nach Cannich, das den einzigen Zugang zu den weiter westlich gelegenen Glen Affric bildet. Ca. 2 km talaufwärts in befindet sich eines der größten Wasserkraftwerke Schottlands, die Fasnakyle Power Station, das vom Stausee Loch Beinn a‘ Mheadhain gespeist wird.

Der erste Teil des Tales ist eng und bewaldet, aber je weiter wir in das Tal hineinfahren, desto mehr öffnet es sich und bietet wunderschöne Aussichten auf Berge und Seen. So viele Gelegenheiten, malerische Fotos zu machen. Wir fahren am See entlang und machen am 2. Parkplatz eine Pause. Dort sitzt man wunderschön am Ufer – wir können uns gar nicht satt sehen. Die Straße endet am 3. Parkplatz (River Affric). Hier starten einige Wanderwege, über die eine Broschüre informiert. Ein wirklich traumhaftes Stück Erde.

Danach geht es erst einmal zurück –  zuerst ein Großeinkauf in Vorbereitung auf die Orkneys 😳  und dann auf ein kleines Abendessen.

Anschließend machen wir kurz vor Sonnenuntergang einen Ausflug ganz in der Nähe des Campingplatzes: Ein kleiner Leuchtturm, ein langer Sandstrand und eine Schule Delfine – der Chanonry Point  geizt nicht mit schönen Versprechungen. Doch fast alle Besucher haben, so wie wir, nur die Delfine im Sinn. Dieses Mal müssen wir uns leider mit Abbildungen von Delfinen begnügen, sodass wir bald wieder die Wärme des Wohnwagens vorziehen.


Rosemarkie Camping and Caravanning Club Site5 Sterne

Ness Road East, Rosemarkie, Fortrose IV10 8SE

£40.00 pro Nacht für 2 Personen mit Wohnwagen, Auto und Strom (extra großer Stellplatz)

Traumhafte Lage direkt an der Spitze der Landzunge; direkter Blick auf’s Meer. Schöne Stellplätze und gute, sehr saubere Sanitäranlagen.

https://www.campingandcaravanningclub.co.uk/campsites/uk/highlands/fortrose/rosemarkie


Rocpool Restaurant5 Sterne

1 Ness Walk, Inverness IV3 5NE

Mittagsmenü (2 Gänge) £16.95

The original Rocpool Restaurant, established 2002


Dolphin Trips Avoch4 Sterne

Harbour Office Pierhead, Avoch, Highlands and Islands, Inverness IV9 8PT

Tour mit familiärer Atmosphäre (nur 8 Personen) zum fairen Preis.

Tour (1 Stunde): £18.00

http://www.dolphintripsavoch.co.uk

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