Der Tag beginnt mit strahlendem Sonnenschein; nur die Fahnen rundum sind ganz schön „vom Winde verweht“. Kurz vor 9:00 bekommen wir dann einen Anruf, dass unsere Delfin-Beobachtungstour wegen zu viel Wind heute ausfallen muss. Wir buchen die Tour auf morgen, 11:00 um.
Kein Problem, wir fahren also ca. 50 Meilen weiter nach Rosemarkie, zu unserem nächsten Campingplatz. Check In ist leider erst um 13:00, also müssen wir erst mal warten. 🙄 Um 13:00 bekommen wir dann aber schnell einen schönen Platz. Zu unserer – und auch der, der Rezeptionistin – Überraschung werden wir von einem traditionellen Hochzeitspaar begrüßt. Weil der Wohnwagen so klein ist, können wir uns quer stellen, sodass wir vom Bett aus Meerblick genießen können. Schön!
Nach dem wir uns häuslich eingerichtet haben, starten wir zu unserer Umrundung des Loch Ness. Auf der A82 erreichen wir (über Inverness) den kleinen Ort Drumnadrochit am Westufer des Loch. Er bildet das Zentrum des Nessie-Tourismus: Nessie Land und das Loch Ness Centre & Exhibition liegen gleich nebeneinander.
Wir lassen beides links liegen, und machen nur kurz bei einem Souvenir-Shop Halt um das Monster zu fotografieren. Egal ob als Plüschtier oder auf T-Shirts– es gibt kaum einen Artikel, den nicht das Seeungeheuer ziert. Überall ist Nessie als eine Mischung aus Seeschlange und Dinosaurier mit einem langen Hals und für ein Reptil typischen kleinen Kopf abgebildet.
Loch Ness entstand durch eine tektonische Verschiebung der Erdplatten. Der zweitgrößte See in den Schottischen Highlands war bis vor 12.000 Jahren eine Bucht, deren Zugang zum Meer erst nach und nach durch die Anhebung des umliegenden Landes abgeschnitten wurde. Das tiefblaue, beinahe schwarz wirkende Wasser des Loch Ness übt aber auch auf uns eine mystische Faszination aus. 😯 Und das, obwohl heute kein Nebel über dem See liegt, der aufgrund der stetig niedrigen Wassertemperatur von sieben Grad sehr häufig ist. Der See ist etwa 230 Meter tief – für schottische Seen ist das äußerst ungewöhnlich.
Wir fahren am Nordufer weiter zum Urquhart Castle. Da der Parkplatz voll ist, verzichten wir auf einen Besuch und beschränken uns auf einige Bilder. Auch wenn das Schloss jahrtausendelang Schauplatz der Machtkämpfe zwischen den englischen Königen und den edlen Herren Schottlands war, überlassen wir die „Eroberung“ heute anderen.
Wir fahren weiter nach Fort Augustus, das Teil des Kaledonischen Kanals ist. Der Kanal, der vom schottischen Ingenieur Thomas Telford geplant wurde, verbindet die Ost- und Westküste Schottlands. Der Kanal wurde von 1803 bis 1822 gebaut und wenige Jahre später ausgebessert. 😳 Um die Höhenunterschiede der einzelnen Seen auszugleichen, verfügt der Kanal über 29 Schleusen auf einer Gesamtlänge von 97 km.
Neben einem schlecht gelaunten Schleusenwärter „Stupid day!“ können wir auch ein Segelboot beim Schleusen beobachten.
Entlang der Südküste geht es nun wieder zurück. Was für ein dramatischer Gegensatz! Weg vom See geht es wieder in die Highlands. Wir fahren an mit Heidekraut bewachsenen Hügeln, glitzernden Seen und dunklen Wäldern vorbei. Eine atemberaubende Panoramasicht reiht sich an die nächste – alle Schattierungen von Grün spiegeln sich in der Sonne.
Ein wunderbares Beispiel landschaftlicher Schönheit. Wieder zurück am See, kommen wir dann auch dazu, Urquart Castle am gegenüberliegenden Ufer zu bestaunen.
Wir lassen den Abend bei Steaks und einer Flasche Rotwein „daheim“ ausklingen und bestaunen das wirklich atemberaubende Panorama – das Abendlicht taucht den Chanonry Point, Fort George und sogar die Ölbohrinsel in märchenhaftes Licht.
Rosemarkie Camping and Caravanning Club Site
Ness Road East, Rosemarkie, Fortrose IV10 8SE
£40.00 pro Nacht für 2 Personen mit Wohnwagen, Auto und Strom (extra großer Stellplatz)
Traumhafte Lage direkt an der Spitze der Landzunge; direkter Blick auf’s Meer. Schöne Stellplätze und gute, sehr saubere Sanitäranlagen.
https://www.campingandcaravanningclub.co.uk
Loch Ness
Fort Augustus
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