Schweden 2015 – Tag 15: Nationalpark Tiveden

Ab heute haben wir 3 Nächte an der Grenze zum Nationalpark Tiveden geplant. Er wurde erst 1983 gegründet. Mit 13 km² Fläche ist er nicht besonders groß, ist aber sehenswert: Hier hat das Inlandeis der Eiszeit Geröll und Felsblöcke hin- und hergeschoben und zu teils enormen Haufen aufgeschichtet. Dazwischen gibt es Grotten, Eisrillen und malerische Seen. Außerdem findet man viel alten Wald (100-150 Jahre alt), hier und da auch Urwald (300-400 Jahre alt). Ziel ist es, das ganze Gebiet zurück in Urwald zu verwandeln. Umgefallene Bäume werden liegen gelassen und die Natur zum Großteil sich selbst überlassen.

Zuerst fahren wir aber zum Campingplatz, wo wir das erste Mal keine ganz problemlose Anreise erleben.  👿 Trotz Reservierung ist unser Platz nicht frei – das ist insofern ein Problem, als der gesamte Platz (Hütten, Zelte, alles) ausgebucht ist. Nach einigem Hin und Her bekommen wir nach 1 ½ Stunden dann doch unseren Platz am See.

Schweden2105-237Die Stellplätze am See sind parzelliert und durch eine kleine Baumreihe von einander getrennt; viel schöner als die Plätze näher beim Servicehaus. Aber es ist wegen der direkten Nähe zum großen See windig. Und zwar sehr windig.  😯 Wir beschließen, dass eh schon alles egal ist und wir nur noch einen Schritt vom Gartenzwerg entfernt sind 😉 und stellen das Vorzelt auf. Zum 1. Mal überhaupt! Hilft doch gegen den Wind.


Camping Tiveden 3 Sterne

Platz am See groß, aber windig und schattig, Sanitärgebäude sauber

Baggekärr 2

695 97 Tived

Telefon: 0584-47 40 83

http://www.campingtiveden.se

SEK 250 inkl. Strom

Duschen: SEK 5

Parzelle 71

Nachdem wir etwas gegessen haben und Zubehör für ein Picknick eingepackt haben fahren wir zum Nationalparkzentrum. Heute ist nicht unser Tag: Wie alle anderen Besucher sind wir überrascht, dass die große Hütte, die die Ausstellung beinhalten sollte, versperrt und vernagelt ist. Wie sich herausstellt, wird das Infozentrum 2015 – 2017 renoviert (!). Auf der Homepage steht davon aber nichts. 👿 Schade.

Schweden2105-233Ein einsamer schwedischer Ranger hat aber eine Art Wohnwagen und verteilt Broschüren und steht für Fragen zu den Wegen zur Verfügung. Momentan sind 2 Wege zu begehen: Die Rundwanderung ”Stenkällerundan” und die „Trollkyrkorunde„. Der Ranger erklärt uns, dass er nur einen Ausdruck auf Deutsch kann: „Sehr schwieriges Gelände“.  😯 Und das seien die Wege auch, da man den Wald ja zum Urwald werden lassen wolle und es so keine Wege im eigentlichen Sinn gibt.

Schweden2105-232Da es schon 15:00 ist, entscheiden wir uns für die Stenkällerundan. Der Rundkurs ist circa 2 Kilometer lang und führt tatsächlich durch schwieriges Gelände. Die Landschaft entschädigt aber für alles und die Ausblicke sind wunderschön. Zuerst kommen wir am in der Sonne glitzernden Ödlesjön vorbei. Der Ausblick vom Gipfel Steinkälleklack ist leider von zu hohen Bäumen verdeckt. Der Namensgeber der Runde ist Stenkälla, wo das Inlandseis einen riesigen Steinhügel geformt hat.  Man kann sich an diesem mystischen Platz gut vorstellen, dass sich jede Menge Sagen hier abspielen. Oberhalb der Landzunge am Älgasund machen wir eine Pause und essen unsere mitgebrachten Wraps. Danach sind wir bald wieder am Ausgangspunkt angelangt.

Schweden2105-235Kaum sitzen wir im Auto, zieht ein heftiger Sturm mit viel Regen auf. Etwa 1 Stunde lange schüttet es und unser Vorzelt hält tapfer Stand. Danach beruhigt sich der Wind sehr schnell und es wird ein schöner, sonniger Abend. Wir können sogar einen traumhaften Sonnenuntergang beobachten.

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