Heute geht es für uns in den Süden, nach Lower Manhattan. Hier liegt die Wall Street, das World Trade Center Memorial mit dem neuen WTC One, und auch der Battery Park mit Blick auf das berühmteste Wahrzeichen der Stadt: der Freiheitsstatue, die majestätisch über dem Hafen von New York thront.
Woolworth Building
Das Woolworth Building ist mit über 100 Jahren einer der ältesten Wolkenkratzer in New York. Das Gebäude wurde zwischen 1910 und 1914 am Broadway gebaut. Mit 241 Metern Höhe war es damals das erste Gebäude in New York mit mehr als 50 Stockwerken. Die dreistöckige Eingangshalle wird von einer beeindruckenden Mosaikdecke dominiert.
St. Paul’s Chapel
Im Dickicht der Hochhäuser hat sich diese erstaunlich große Kirche samt Friedhof gehalten. Von außen ist man an Hongkong erinnert, wenn vor der alten Kirche und dem grünen Friedhof steht und im Hintergrund die Wolkenkratzer in den Himmel ragen.
9/11 Memorial and Museum
Die Schlange vor dem 9/11 Memorial Museum halten sich in Grenzen, aber zuerst muss man durch die strengen Sicherheitskontrollen. Die Stimmung im Gebäude ist bedrückend, obwohl der Eingangsbereich komplett aus großen Glasfenstern besteht und man die Hochhäuser draußen erkennen kann. Zwei alte Stahlgerippe weisen den Weg, sie stammen vom alten World Trade Center. Die Ausstellung ist als Zeitreise aufgebaut: Es ist 8:30 Uhr morgens. Die Sonne scheint über Lower Manhattan und nichts, absolut nichts deutet darauf hin was gleich passieren wird. An Hand von verbogenen Stahlträgern, deformierten Original-Feuerwehrautos, Staub auf einem Fahrradständer, das Papier, welches aus den Türmen flatterte, Flugzeugteilen und Fotos der Opfer und Überlebenden, entsteht ein bewegendes Zeitzeugnis dieses schrecklichen Tages.
An den Stellen der alten Zwillingstürme des World Trade Centers befinden sich zwei große Wasserbecken aus schwarzem Stein, die ebenfalls an die Anschläge erinnern. In dem Rand der Wasserbecken sind die Namen der rund 3.000 Opfer eingraviert, die bei den Terroranschlägen ihr Leben verloren haben.
The Oculus
Wenn wir nicht wüssten, was diese weiße Konstruktion darstellen soll, wäre es nicht zu erkennen. Der neue Bahnhof am Ground Zero erinnert die einen an einen Dinosaurier, andere denken an einen gefräßigen Truthahn, da die Errichtung fast 4 Milliarden Dollar verschlungen hat. Ein Bauprojekt, das sich genau wie der Berliner Flughafen zu einem finanziellen Desaster entwickelt hat. Aber: Das Ergebnis kann sich sehen lassen!
Das weiße Stahlgerippe, das optisch an davon fliegenden Vogel oder einen riesigen Wal oder was auch immer erinnert, beinhaltet neben der Metro-Station auch Geschäfte und Cafés, verteilt über zwei Etagen. Jedenfalls ist der Bahnhof für den PATH architektonisch ausgefallen und wirkt absolut futuristisch. Die die New York Times taufte den Entwurf „Aufsteigender Phönix“; keine schlechte Idee, wenn man bedenkt, wie viel sich seit dem 11. September 2001 rund um den Ground Zero getan hat.
Mittagessen: The Capital Grille
In unserem heutigen Lokal zum Mittagessen kann man sich richtig vorstellen, wie auf den abgetrennten Tischen Geschäfte besprochen werden und Deals entschieden werden. Wir bekommen einen schönen Tisch in einer verschwiegenen Ecke am Fenster. Wir wählen den Clam Chowder, gegrilltes Huhn mit Pilz- und Spargelrisotto bzw. Lachs in Nusskruste auf geschmolzenen Tomaten. Traumhaft!
Wall Street
Die Statue The Sphere erinnert ebenfalls an die Anschläge. Das Denkmal hat man aus den Trümmern des WTC geborgen und hier als 9/11-Memorial wieder aufgestellt.
Wir gehen weiter zur Trinity Church. Sie war einmal das höchste Gebäude der Stadt und spätestens seit dem Kinofilm „Das Vermächtnis der Tempelritter“ wissen wir, dass sich darunter ein versteckter Schatz befindet. 😛 Direkt an der Kirche beginnt die Wall Street mit der New Yorker Börse.
Gleich gegenüber der Börse steht die Federal Hall, das erste Capitol bzw. der erste Kongress Amerikas. Das Gebäude kann man leicht durch die Bronzestatue George Washingtons erkennen.
Hier schlägt das Herz des New Yorker Finanzdistrikts und sie ist das Zentrum des Geldes der USA. Die bekannteste Institution, die hier ihren Sitz hat, ist die weltgrößte Börse, die New Yorker Stock Exchange (NYSE). Aber auch zahlreiche Banken und Versicherungen haben hier ihre Zentralen und verwalten Milliarden von US-Dollar. Kein Wunder, dass die Gegend rund um die Wall Street zu den belebtesten und hektischsten der ganzen Stadt zählt. Da heute Werktag ist, lässt sich das Treiben der Broker und Banker gut beobachten, vor allem da zu Mittag Aktionäre und Spekulanten ihre Mittagspause am Platz vor der Börse verbringen.
Die Geschichte des NYSE kann bis zum 17. Mai 1792 verfolgt werden. Damals handelte man gerade einmal mit fünf Wertpapieren. Heute sind es rund 3,5 Milliarden Aktien mit einem Volumen von täglich 45 Milliarden US-Dollar.
Natürlich statten wir auch dem Charging Bull der Wall Street einen Besuch ab. Die 3.200 Kilogramm schwere Bronzestatue symbolisiert den Optimismus und die Stärke des Volkes nach dem Börsencrash von 1986. Ursprünglich wollte der Künstler Arturo Di Modica die Statue zu Weihnachten als Mahnung aufstellen.
Da die Polizeistreife alle 5 Minuten an der Stelle vorbei fährt, an der die Statue stehen sollte, hatte er rein rechnerisch knapp 4 Minuten Zeit, diese zu entladen und zu platzieren. Da aber die Polizei an dem geplanten Tag die Straße gesperrt hatte, um einen riesigen Weihnachtsbaum aufzustellen, stellte er den Charging Bull als Weihnachtsgeschenk an die Stadt New York kurzer Hand unter den Baum. Da hier nun plötzlich eine große Statue stand – und keiner wusste, woher sie eigentlich kam – wurde der Charging Bull weltweit bekannt. Nichtsdestotrotz wurde die Skulptur am gleichen Abend wieder entfernt und fand seinen neuen Platz, wo er auch heute steht.
Eigentlich um den Kopf frei zu bekommen, spazierten wir am Hudson River entlang bis zum Battery Park. Der am Park gelegene Hafen dient als Ausgangspunkt für die Fähren nach Ellis Island, zur Freiheitsstatue und nach Staten Island. Wir werden begrüßt von einem frechen Eichhörnchen und gehen eine Runde am Wasser.
Rockefeller Center und Top of the Rock
John D. Rockefeller signalisiert wie kaum ein anderer Name den legendären Reichtum vermögender Ostküsten-Familien der USA. Das ist lange her, inzwischen hat sich viel verändert. Geblieben aber ist ein Gebäudekomplex, den der berühmten Industriemagnat bauen lies und dessen Namen trägt: Das Rockefeller Center, das sich von der 47th bis 52nd Street zwischen Fifth und 6th Avenue erstreckt. Eröffnet im Jahre 1939, ist das Gebäude im Art-Déco-Baustil gestaltet und unterscheidet sich von großen Teilen Manhattans dadurch, dass die einzelnen Gebäude aufeinander abgestimmt sind. Zudem ist der rechteckige Aufbau der Häuser auffällig, dessen längste Seite jeweils so ausgerichtet ist, damit möglichst viel Sonne ins Innere gelangen kann.
Wenn man von der 5th Avenue auf das GE Building zugeht, durchquert man die Channel Gardens und erreicht schließlich die Lower Plaza, die von einer vergoldeten Prometheus-Statue bewacht wird. Die untere Plaza wird seit 1936 in den Wintermonaten in eine Eislaufbahn umgewandelt und auch wir beobachten – zum Eislaufen sind wir zu müde – die Menschen, die hier den Winter genießen.
Das bekannteste und höchste Gebäude das Rockefeller Center ist das Comcast (vormals GE Building). Es ist 266 m hoch und liegt direkt an der Plaza. Das Comcast beherbergt die Zentrale von NBC und die Geschäftsräume weiterer Fernsehstudios. In den Etagen 67 bis 70 befindet sich der Top of the Rock mit den Aussichtsbereichen, einer Multimedia-Show zur Geschichte des Rockefeller Center und der Aussichtsplattform im 70. Stockwerk.
Ein glitzernder Kronleuchter aus Swarovski-Kristallen weist den Weg zum Lift, der nicht minder sehenswert ist, denn er besitzt eine komplett gläserne Decke. Die Aussichtsterrasse selbst erstreckt sich über zwei Ebenen. Auf der unteren schützen hohe Glaswände die Besucher, auf der oberen Etage, genießt man jedoch einen ungetrübten Blick über die Skyline. Hier gibt es nicht einmal eine Glaswand, die Aussicht ist frei. Von oben hat man einen 360°-Rundumblick auf die Stadt: Hochhaus reiht sich an Hochhaus, dazwischen tummeln sich Abertausende Autos und Menschen. Auch der Blick auf das Empire State Building kann sich wirklich sehen lassen und von hier aus kann man auch den riesigen Central Park in Manhattan überblicken.
Bar Sixty Five
Als weiteres Highlight haben wir in der Bar Sixty Five im Rockefeller Center einen Tisch am Fenster reserviert. Von unserem Tisch haben wir eine spektakuläre Aussicht auf das südliche Manhatten und auf die Freiheitsstatue. Für uns überraschend – der Service war sehr zuvorkommend, die Cocktails und waren schön angerichtet und auch die Rechnung fiel wesentlich geringer aus als erwartet. Also keine Touristenfalle. 😮 Diese Aussicht und ein Cocktail – kann New York noch schöner werden?
Top of the Rock
Eintritt $38,00 pro Person
https://www.topoftherocknyc.com/buy-tickets/?from=rc
The Capital Grille
Restaurant Week: 2 Gänge Mittagessen $ 26,00 pro Person
https://www.thecapitalgrille.com/home
9/11 Memorial
Eintrítt: $ 26,00 pro Person
https://www.911memorial.org/visit-museum-1