Den Vormittag verbringen wir in Greenwich. Das königliche Observatorium und die Cutty Sark haben wir uns schon bei unserem 1. Besuch in London angeschaut. Dennoch fahren wir mit der DLR auch dieses Mal wieder „hinaus“.
National Maritime Museum
Die Seefahrt spielte in Großbritannien immer eine große Rolle; man denke an vielen Eroberungszüge der Briten im Laufe der Geschichte oder den 2. Weltkrieg. London und die Schifffahrt gehören zusammen wie Pech und Schwefel. Begleitet vom spektakulären Klang brandender Wellen betreten wir eines größten Museen der Seefahrtsgeschichte der Welt – das National Maritime Museum.
Wir sind von der interaktiven und modernen Gestaltung des Museums begeistert: Im Erdgeschoss steht die goldene Barkasse von Prinz Frederick und ein Raum ist der Schlacht von Trafalgar von Lord Nelson gewidmet. Daneben wird die Geschichte der East India Company und der Handel mit China, Indien, Gewürzen und Tee dargestellt.
Ein anderer Stock zeigt 55 Schiffsmodelle, die die Vielfalt der weltweit eingesetzten Schiffe verdeutlichen, mehr als 150 Schiffsabzeichen und zahlreiche Erinnerungsstücke rund um Schiffe. Hier kann man auch an einem maritimen Persönlichkeitsquiz teilnehmen: Michael ist ein Händler und Entdecker, Martina ein Bootsbauer. Auch der Bereich über Polarexpeditionen ist beeindruckend.
Nach einer kurzen Pause auf der Terrasse des Cafés spazieren wir am berühmten Wahrzeichen des Museums, dem großes Buddelschiff, vorbei zum Queen‘s House.
Queen‘s House
Das ehemalige königliche Schloss ist Teil des National Maritime Museum und zeigt Gemälde mit Bezug zur Seefahrt. Wir sind aber nicht wegen der Gemälde gekommen sondern wegen dem Treppenhaus und seiner ungewöhnlichen Form. Die sogenannte Tulip Stairs (Tulpentreppe) wird wegen ihres Geländers so genannt – obwohl dort Lilien und keine Tulpen dargestellt sind.
Auf dem Rückweg stolpern wir über das Monument for a Dead Parrot. Der verstorbene Vogel schmückt einen eigens dafür errichteten Sockel an der Ecke Romney Road und King William Walk in Greenwich. Die bemalte Bronzeskulptur steht auf dem Gelände des Devonport House Hotels und wurde 2009 vom Künstler John Reardon geschaffen, vermutlich als Hommage an einen Monty-Python-Sketch.
Zu Mittag gönnen wir uns ausgefallene Sushis und Makis.
Während unserer Reisen in Alaska und Schottland haben wir Fudge lieben gelernt. Dementsprechend lassen wir uns einen Abstecher zum Greenwich Market, genauer gesagt zum Fudge Patch nicht entgehen. Angesichts der großen Auswahl fällt die Entscheidung schwer. Wir versorgen uns jedenfalls sicherheitshalber mit ausreichend Fudge für den Aufenthalt – hoffentlich bleibt etwas über zum Mit-nach-Hause-nehmen.
Eigentlich hatten wir für den Nachmittag ein Museum geplant, aber bei dem schönen Wetter ändern wir unsere Pläne sofort.
Camden Lock / Regent‘s Canal
Nachdem uns Little Venice gestern so gefallen hat, spazieren wir heute entlang des Regent Canals bis nach Camden.
Hin zum Camden Market sind die Straßen von bunten Hausfassaden gesäumt, die mit Graffiti angesprüht wurden. Alte Pferdeställe (The Stables), – teils überdacht – wurden liebevoll umgebaut und bieten alles mögliche: Schallplatten, Tattoos und Laserentfernung von Tattoos in einem, gefälschte Kånken Rucksäcke und Eis.
Die Gegend um den Kanal gleicht einem Streetfood Market, japanisches Sushi, geräuchertes Wildschweinfleisch, Fischsuppe, indische Curries. Das schöne Wetter hat offensichtlich wieder halb London hierher gelockt. Eine Tafel hat uns gestern erklärt, dass das Beobachten der Schiffe am Kanal von einem Café aus sogar einen Namen hat: Gongoozling. Na gut, dann machen wir das mal. Wir finden überraschenderweise sogar einen sonnigen Platz in der ersten Reihe, auf einer Dachterrasse über der Schleuse.
Kensington / Hyde Park
Einer der bekanntesten Parks ist Londons Hyde Park, der sich im Herzen der Stadt über 1,4 km² erstreckt. Der Park wurde ursprünglich als ein privater Jagdgrund für Damwild angelegt, 1851 fand hier die Weltausstellung statt. Wir gehen entlang der blühenden Wiesen, vorbei am Kensington Palace zum Speaker‘s Corner wo auch heute noch öffentliche Diskussionen erlaubt sind – solange sie dem britischen Gesetz folgen.
Der Park ist von den letzten Sonnenstrahlen in goldenes Licht getaucht, auf dem Rasen wird Kricket geübt, Fußball gespielt oder gelesen. Rund um den Round Pond buhlen Schwäne mit Gänsen um Brotstücke – bitte nicht füttern wird von allen ignorieret. Die schnellen Eichhörnchen gehen trotzdem leer aus.
Vorbei an den Italian Gardens finden wir den Weg zurück ins Hotel.
National Maritime Museum und Queen‘s House
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DLR Station Cutty Sark
Eintritt frei
Sticks’n’Sushi Greenwich
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The Fudge Patch
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