Nach einem sehr entspannten Frühstück freuen wir uns auf die heutige Fjordrunde rund um die Halbinsel Tröllaskagi. Über Dalvík und Olafsfjörður fahren wir bis zur Nordspitze der Halbinsel. Eigentlich wollten wir über die Passhöhe der Lágheiði fahren. Da die Straße gesperrt ist, nehmen wir den Weg durch die beiden Tunnel.
Dann erreichen wir Siglufjörður, die Stadt des Herings und die nördlichste Stadt Islands. Wir bummeln durch das Zentrum der Stadt. Hier ist überraschenderweise richtig viel los. Man sieht, wie Boote gestrichen, repariert und für die nächste Ausfahrt vorbereitet werden. Von der langen Tradition des Fischfangs erzählt auch das Heringsmuseum. Wir besuchen das kleine, aber hübsche Museum natürlich.
Das Museum ist wirklich liebevoll gestaltet, es riecht auch noch nach Fisch. 🙂 1903 begann hier der Fischfang, der fast Ausmaße wie der amerikanische Goldrausch annahm. 1911 entstand die erste Fischverarbeitungsfabrik in der die Frauen damit beschäftigt waren, die Heringe auszunehmen, zu salzen und in Fässer zu verpacken. 200.000 Fässer wurden 1916 nach Europa und in die USA exportiert. Ende der 1960er Jahre hatte der Boom ein Ende – der Atlantik war leer gefischt.
Am Hafen essen wir dann zu Mittag: Ein Sandwich mit geräuchertem Lachs für Michi und einen Salat mit Shrimps für Martina. Das Essen, der Kuchen und der Kaffee sind sehr gut. Auch die Atmosphäre ist stimmig; die Sessel sind aus Heringsfässern gearbeitet.
Auf nach Hofsós. Auf einen Besuch des Vesturfarasafnið (dt. Westfahrermuseum) verzichten wir. Amerikaner und Kanadier können dort nach ihren isländischen Vorfahren suchen und man kann einiges über die Geschichte der isländischen Auswanderer erfahren. Hofsós besticht viel eher durch sein Schwimmbad. Das örtliche Bad wurde nämlich Dank den Spenden zweier Damen spektakulär umgestaltet und besitzt nun fast einen „Infinity Pool“, bei dem man glaubt, bis ins Meer schwimmen zu können. Natürlich lassen wir uns einen Besuch nicht entgehen. Viele Besucher hat das wunderschöne Bad nicht – inklusive uns sind wir maximal 6 Personen. Es ist dementsprechend sehr entspannend und wir genießen die Stunden im Pool und im Hot Pot.
Danach machen wir noch einen Abstecher zur Torfkirche von Gröf. Die Kirche liegt malerisch vor dem Rücken des Ennishnjúkur. Das winzige Gebäude stammt aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts und wurde fast 200 Jahre lang als Schuppen genutzt bis es 1953 erneut als Kirche geweiht wurde.
Danach fahren wir weiter nach Glaumbær. Die Häuser aus der Zeit um 1900 ducken sich tief unter ihren grasbewachsenen Torfdächern, so dass man die knapp ein Dutzend eng aneinander gebauten Gebäude kaum sieht. Nachdem wir sehr lange im Schwimmbad waren und das Museum bald schließt, verzichten wir auf einen Rundgang (außerdem ist es hier sehr, sehr windig). Stattdessen essen wir im angeschlossenen Café noch Kuchen – z.B. Skyrkuchen. Das Café mit dem englischen Blümchen-Porzellan hat einen gemütlichen, altmodischen Charme.
Heute übernachten wir in Varmahlið. Der Campingplatz ist Teil einer kleinen Anlage mit Schwimmbad. Auch sonst bietet der Campingplatz alles, was das Herz begehrt, wir haben den Aufenthaltsraum z.B. ganz für uns alleine. Wieder einmal haben wir isländischen Lachs gekauft, den gibt es mehliert gebraten mit Reis und Sojasauce. Den Abend lassen wir dann in der Bar des Campingplatzes ausklingen.
Heringsmuseum in Siglufjörður
Síldarminjasafnið, Snorragata 15
Siglufjörður
ISK 1.400 pro Person
Kaffi Rauðka
Suðurgata 10
Siglufjörður
Tel. 467 1550
Sundlaugin á Hofsós
09:00 – 21:00
ISK 550 pro Person
Torfmuseum Glaumbær
09:00 – 18:00
Bakkaflöt Camping
Tel. (0354) 453 8245
N 65°27,816′
W 019°20,745′
ISK 1.200 pro Person