Vorbemerkung
Unsere Tipps zum Urlaub in Island finden sich hier.
Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen. Wir wachen mit dem Gefühl auf, dass der Urlaub schön werden muss. Alle statistischen Probleme und Hoppalas haben wir ja schon hinter uns. Warum? Rückblende zur:
Anreise
Wir wollten den Urlaub entspannt mit einer 1. Klasse Fahrt mit der ÖBB nach München beginnen. Wenn wir Zug fahren, dann immer 1. Klasse „Sparschiene“. Das war bisher immer eine gute Wahl. Der Zug hatte in Linz 30 Minuten Verspätung wegen dem Hochwasser in Budapest. Kein Problem. Wir sitzen ja in der Lounge und haben ja 1 Stunde Zeit in Salzburg bis zum Anschlusszug… Bis kurz vor Salzburg ist dann auch alles wunderbar: Der Schaffner nett, die 1. Klasse leer. 10 Minuten vor Salzburg bleibt der Zug aber auf offener Strecke stehen: Es befinden sich betrunkene Jugendliche auf der Strecke, die man finden und mit Polizei von der Strecke holen muss, bevor es weiter gehen kann. Der Schaffner ist noch immer bemüht und telefoniert neben Martina mit der Leitstelle – der Stopp dauert trotzdem. Das Ergebnis: Der Anschlusszug ist weg; 65 Minuten Verspätung.
Eine Umplanung mit dem Schaffner zeigt, dass der nächste Railjet zu knapp wird. Also 2 Stunden mit einem überfüllten Regional Express. Das ist genauso mühsam wie es klingt. Dann muss auch dieser Zug noch 10 Minuten auf offener Strecke warten wegen einer Baustelle. Um 19:10 sind wir dann aber doch noch rechtzeitig am Flughafen. Die Gepäckabgabe – die Bordkarte hatten wir daheim ausgedruckt – ging dafür schnell und problemlos. Entgegen Michis Befürchtungen haben wir auch kein Übergepäck bezahlt, obwohl wir das Zelt auf die Reisetasche geschnallt hatten – ist ja immer noch 1 Gepäckstück. Wir haben aber beim Packen ja schon festgestellt, dass wir wie immer wenige Gepäck haben (siehe unsere Packliste).
Durch das Hin & Her müssen wir nicht lange bis zum Boarding warten. Aber irgendwie stockt das Einsteigen immer wieder. Als wir zum Flugzeug kommen, sehen wir das Problem auf den 1. Blick. Ein Passagier ist so betrunken, dass er kaum stehen kann. Hinter uns kommt auch schon die Polizei, die den Passagier samt Begleitung vom Flugzeug weg bringen soll – freiwillig will der Mann nämlich nicht gehen. Wir schummeln und an der Polizei vorbei und sind froh, dass wir im Flieger sitzen. 🙂 Bis das Gepäck des Betrunkenen ausgeladen ist, haben wir aber wieder 40 Minuten Verspätung.
Wir schaffen es, während des Flugs zu dösen und kommen fast pünktlich in Keflavík an. Das Gepäck kommt schnell, obwohl auf dem Flughafen einiges los ist. 5 Maschinen werden zeitgleich ausgeladen. Auch die Übernahme des Mietwagens ist schnell erledigt. Gottseidank, um 00:30 Uhr morgens sind wir nicht mehr ganz fit. Da es keine tomtom-Karten für Island gibt, navigiert uns unser neues Garmin Oregon 600 sicher zum Hotel. Um 2 Uhr morgens fallen wir dann endlich ins Bett.
Reykjavík
Nachdem wir ausgeschlafen haben, wollen wir heute Reykjavík erkunden. Um uns einen Überblick zu verschaffen, holen wir uns in der Touristeninformation ein Verzeichnis der Campingplätze und in einem Buchladen die aktuelle Ausgabe des „Lonely Planet“ und eine Straßenkarte von Island. Ohne tomtom-Unterstützung müssen wir auf altmodische Mittel zurück greifen. 🙂 In Reykjavík findet man sich schnell zurecht:
Kaum zu übersehen ist die Hallgrimskirkja auf dem höchsten Punkt auf einem Hügel in der Innenstadt. An ihr kann man sich zum einen gut orientieren, andererseits ist sie selbst einen Besuch wert. Bereits 1937 lagen die Baupläne für die größte Kirche des Landes vor. Die Kirche wurde aber erst 1986 geweiht, rechtzeitig zum 200jährigen Bestehen Reykjavíks als Stadt.
Der Aufstieg auf den Turm lohnt sich und ist mit dem Aufzug auch recht einfach. Von dort aus bietet sich ein grandioser Ausblick über die Stadt. Bei besonders gutem Wetter kann man sogar den 100 km entfernten Gletscher Snæfellsjökull erkennen. Die Hallgrímskirche wird neben den Gottesdiensten regelmäßig auch für Konzertaufführungen und Kunstausstellungen genutzt.
Nach so viel Kultur bummeln wir auf der Skólavörðustígur, die sich von der Kirche zum Laugavegur erstreckt. Hier reihen sich Outdoorshops, Souvenirshops, Modeboutiquen, Schmuckgeschäfte, Buch- und Musikläden aneinander.
Am Nachmittag schauen wir uns noch die unterirdische Ausstellung Reykjavík 871±2 an. Von 2001 bis 2003 fanden im Zentrum der Stadt archäologische Ausgrabungen statt, bei denen man Reste eines Langhauses aus dem 10 Jhdt. und Mauerreste aus der Zeit von 871 ± 2 fand.
Diese Relikte werden hier an ihrem ursprünglichen Fundort konserviert. Die Ausstellung beleuchtet verschiedene Aspekte der Geschichte, wobei wikingerzeitliche Objekte mit interaktiver, multimedialer Technik verbunden werden – so gibt es z.B. einen großen Touchscreen der Ausgrabungen.
Den späten Nachmittag verbringen wir im Café Babalú, das uns an das „Chokladkoppen“ in Stockholm erinnert. Hier werfen wir auf Grund der Strassensituation all unsere Planungen über den Haufen und entscheiden uns, jeweils am Abend den nächsten Tag zu planen. Da wir das in jedem Urlaub machen, sollten wir einfach mal aufhören, daheim zu viel Arbeit hinein zu stecken… Wer übrigens einen „Rough Guide to Iceland“ braucht: Im Bücherregal des Cafés liegt einer – Martina kommt nicht damit zurecht.
Abends essen wir dann passable Fischgerichte (Lachs und Heilbutt vom Holzofengrill, leider etwas trocken) direkt am Hafen. Als Ausgleich zum nicht perfekten Abendessen trinken wir noch ein Glas Wein (exzellenter trockener Merlot) bzw. Bier im Tíu Dropar. Dieses Café hat eine gemütliche Stimmung sodass wir uns dort sehr wohl fühlen. Der 1. Urlaubstag war also perfekt; so kann es weiter gehen.
Reykjavík 871±2
Árbæjarsafni / Kistuhyl
110 Reykjavík
Tel.: (0354) 411 6300
ISK 1.200 pro Person
Café Babalú
Skólavörðustíg 22a
101 Reykjavík
Tel. (0354) 552 2278
Sægreifinn
Geirsgata 8
101 Reykjavík
(553) 1500
Tíu Dropar
Laugavegur 27
101 Reykjavík
CenterHotel Skjaldbreið
Laugavegi 16
Reykjavík
Tel. (0595) 8510
EUR 80 inkl. Frühstück pro Zimmer pro Nacht
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