Wetter
Schon der Name Island oder Iceland lässt einen an Kälte denken. Das Klima ist durch die Lage auf dem Mittelatlantischen Rücken, etwas südlich des Polarkreises, und aufgrund des Einflusses des warmen Golfstroms beeinflusst. Die Sommer-Durchschnittstemperatur liegt zwischen 10˚C und 14˚C; die Chance auf klares und sonniges Wetter ist in den Monaten Juni, Juli und August am größten. Nachts kann die Temperatur aber auch dann auf ein paar Grad unter Null fallen.
Island profitiert von dem relativ warmen Meerwasser, das über den Atlantischen Golfstrom aus südlicher Richtung kommt. Dieser Golfstrom sorgt allerdings auch für die Zufuhr großer Mengen feuchter Luft. Das wiederum sorgt für viel Regen und Wind.
„Wenn dir das Wetter nicht passt, warte 5 Minuten.“
Das steht nicht nur auf den T-Shirts in den Souvenirgeschäften; es stimmt auch zu 100%. Eben noch scheint die Sonne am blitzblauen Himmel, und auf einmal kommt Regen auf und der Wind weht stürmisch.
Packliste
Ein Koffer auf Rädern (auch wenn man ihn immer wieder sieht) ist Selbstmord! Der Weg zu der Unterkunft führt oft durch Gras, über eine Treppe – teilweise durch Schlamm, Sand und Asche. Es ist üblich, in den Unterkünften die Schuhe auszuziehen.
Unentbehrlich auf jeder Islandreise sind aus unserer Sicht:
- winddichte Jacke – keinen Regenschirm, den holt eh der Wind
- warme Handschuhe, Schal und Mütze
- robuste Wanderschuhe
- Badekleidung, Flip-Flops und Handtuch
Details siehe unsere Packliste.
Unterkünfte
Wer unterwegs ist, braucht Unterkünfte. Diese sind relativ teuer, am oberen Ende der Preisskala liegen Hotels.
Günstiger sind die weit verbreiteten Privatzimmer, die viele Bauern auf dem Land anbieten. Günstiger sind Jugendherbergen oder die Edda-Hotels, das sind Internate, die in den Sommermonaten zu Unterkünften für Touristen umfunktioniert werden.
Am günstigsten ist es, zu Zelten oder mit dem Wohnwagen oder Wohnmobil unterwegs zu sein. Campingplätze gibt es im ganzen Land. Allerdings benötigt man dafür ein wirklich wasserdichtes und sturmsicheres Zelt und warme Schlafsäcke. Die Campingplätze sind in der Regel äußerst einfach ausgestattet. Komfort darf man sich nicht allzu sehr erwarten. 🙂
Meist sind auch keine Sitzgelegenheiten oder Tische vorhanden, man muss dann schon etwas improvisieren. Gemeinschaftsräume oder Küchen, in denen man sein Essen geschützt vor Wind und Wetter in einem überdachten Raum kochen und essen kann, gibt es selten. Mit einem Zelt heißt das: Kochen und Essen im Freien, was je nach Wetter und Temperatur nicht sehr angenehm ist. 😯 Strom für die Wohnwägen oder Wohnmobile gibt es immer.
Die Kosten für Zelt, Wohnwagen oder Wohnmobil sind ident und betragen zwischen ISK 1.200 – 1.500 pro Person und Nacht, Duschen kostet oft ISK 50 extra. WLAN gibt es leider noch selten.
Zelten – ja oder nein?
Vorbemerkung: Wir sind mittlerweile 34 und 39 Jahre alt. 🙂
Die richtige Ausrüstung zum Zelten (Zelt, Isomatte, Schlafsack, Kocher usw.) ist in sehr guter Qualität vorhanden.
Trotzdem haben wir einen persönlichen Eid geschworen:
Wir zelten nicht mehr in nordischen Ländern.
Unsere – rein persönlichen – Gründe dafür:
- Zelt bei schönem Wetter ist genial; in nordischen Ländern ist es aber oft kühl und windig.
- Zelt auf- oder abbauen im Regen macht auf Dauer keinen Spaß.
- Für Norwegen und Schweden: Mücken verderben jeden Abend vor dem Zelt.
- Bei Regen nachts zum WC gehen ist fad.
- Kochen und Essen im Freien ist nur bei Sonnenschein und Plusgraden schön.
Straßenverkehr in Island
Auf dem Weg durch Island begegnet man ständig frei laufenden Tieren (Schafe, Pferde, Rentiere). Besondere Vorsicht ist bei Schafen geboten, die direkt am Straßenrand stehen und sich gerade „überlegen“, die Fahrbahn zu queren. Schafe haben immer Vorrang. 🙂
Das Bankett der isländischen Straßen besteht meist aus grobkörnigem Lava- oder Schottersteinen. Der Übergang von asphaltierten Straßen zu Schotterstraßen geht oft schnell, nicht immer warnt ein Schild.
Einige Brücken über Islands Flüsse sind einspurig. Hier gilt: eine einfache Regel: Wer als erster an der Brücke ankommt, hat Vorrang. 🙂 Ist man zu spät dran, wartet man vor der Brücke am rechten Fahrbahnrand, bis das Gegenüber die Brücke überquert hat.
Hochlandstrecken sind mit einem „F“ gekennzeichnete Straßen. Diese Straßen sind oft bis weit in den Juni gesperrt und werden oft schon im September wieder geschlossen. Streng genommen handelt es sich also um eine Piste, bei der im allgemein da von auszugehen ist, das sie nur mit einem Allrad-Fahrzeug befahren werden kann.
Viele Hochlandstraßen werden wegen der Touristen zu Nebenstrassen ohne „F“ ausgebaut – so z.B. die Kjölur. Furten werden dann entfernt und mit Rohren versehen. Am Anfang jeder Piste hibt ein Schild Auskunft über die Anforderungen: „Nur für 4×4 Fahrzeuge“, „Nur für Geländewagen“ oder „Nur für Spezial 4×4 Geländewagen“ – das sind dann Fahrzeuge mit sehr hohem Fahrwerk, Monsterreifen und Schnorchel.
- Geschwindigkeitsbeschränkung auf asphaltierten Straßen: 90 km/h
- Geschwindigkeitsbeschränkung auf Schotterstraßen: 80 km/h
- Licht auch am Tag.
- Es gelten 0,0 Promille.
recht herzlichen dank für die informativen und doch kurzweiligen schilderungen. ich hab letztendlich den eindruck gewonnen, dass eure reise trotz so mancher unbill, doch recht spaß gemacht haben muss.
Island ist absolut sehenswert! Hinter jeder Kurve ändert sich die Landschaft. Es war eine wunderbare Reise voller unvergesslicher Momente.