Irland ist sportverrückt.
Das nimmt manchmal seltsame Auswüchse an – da steht dann ein Auto in den Mannschaftsfarben am Strassenrand, Traktoren und Schulen sind geschmückt. Sogar die Autobahnmeisterei verzichtet auf Staumeldungen und schreibt „Go Kerry go“ auf die Anzeigetafeln.
Zu unserer Schande fuhren wir nach Irland ohne zu wissen, das 2 Topereignisse des Jahres ins Haus standen:
- der Ryders Cup
- das Finale der All-Ireland Senior Football Championship.
Beide Ereignisse warfen ihre Schatten voraus. Die ohnehin hohen Preise für eine Unterkunft in Dublin explodierten und die Fahrt zurück nach Dublin wurde zum Erlebnis. Schließlich wollten alle nach Dublin – wir, um 2 Tage die Stadt zu erkunden und alle anderen, um das Finale der Gaelic Football Championship zu sehen.
Gaelic Football ist eine Mischung aus Fußball und Rugby, die fast ausschließlich in Irland gespielt wird, wo es neben Hurling der populärste einheimische Sport ist. Das Spiel ist temporeich und hart. Eine Mannschaft besteht aus 15 Spielern. Der Ball ist etwas kleiner als ein Fußball. Er hat einen Umfang von 68-70 cm, ist zwischen 450 und 485 Gramm schwer und besteht aus Leder.
Die Organisation des Sports obliegt der Gaelic Athletic Association (GAA).
Bis vor kurzem lehnte die GAA es ab, dass auf ihren Plätzen „englische“ Sportarten ausgetragen werden. So wurde das bei weitem größte Stadion der Republik, Croke Park in Dublin, ausschließlich für die wenigen Finalspiele von Hurling und Gaelic Football genutzt. Die Streitigkeiten, ob Croke Park für andere Sportarten geöffnet werden soll oder nicht, wurden erst 2005 (zeitlich begrenzt) beigelegt.
Der bedeutendste Wettbewerb ist die All-Ireland Senior Football Championship. Sie wird von Mai bis September ausgespielt. Das Endspiel um die Meisterschaft wird All-Ireland Final genannt. Es hat am letzten Sonntag unseres Urlaubs im Croke Park in Dublin stattgefunden. Das Finale lockt regelmäßig über 80.000 Zuschauer in das Stadion und ist ein wahrlich nationales Ereignis.
Wie man rechts sieht, widmen sich nicht nur die Männer ganz diesem Thema. So kommt es dann schon vor, dass man auch als Tourist während einer Führung gefragt wird, ob man Mayo oder Kerry favorisiert.
Kerry hat dabei die Farben gelb-grün, während Mayo rot-grün auf seinen Fahnen trägt. Für Insider: Kerry ist der traditionelle Favorit.