Doolin ist ein relativ kleines Nest am Rande des Burren. Hier kann man auch Ausflüge zu den Aran Inseln machen kann.
Wenn es das Wetter erlaubt…
Das Gute vorweg: In Doolin haben wir das perfekte B & B gefunden. Das Haus von Bridget steht direkt an der Strasse zum kleinen Hafen, in der Nähe der beiden nebeneinander liegenden Pubs.
John’s B & B
Fisherstreet, Doolin, Co. Clare
Nach einer ruhigen Nacht verabschieden wir uns für’s Erste (wir bleiben wieder 2 Nächte) von Bridget, die uns noch das Tea House auf Inisheer empfiehlt und dort vor allem den Apfelkuchen mit Schlag. Etwas unsicher machen wir uns auf den Weg – das Wetter ist wechselhaft und wir hoffen, dass die Fähre trotzdem ablegt. Wir haben Glück und zusammen mit einer Gruppe Fahrradreisender (die auf die größte Insel weiterfahren) gehen wir an Bord der Fähre namens ‚Happy Hooker‘.
Unser Ziel für heute ist Inisheer. Auf der kleinsten der 3 Aran Inseln ist man schon ein wenig von der Zivilisation des Festlandes entfernt. Mit uns waren an diesem Septembertag wohl 10 Touristen auf dem kleinen Eiland. Die Bewohner der Insel sind überaus freundlich, sehr redselig und neugierig. Es gibt nur ein halbes Dutzend Autos auf der Insel, sonst nur Pferde und Fahrräder.
Es macht Spass, zu Fuss über Inisheer zu laufen. Man muss nur etwas aufpassen bei den vielen verästelten Wegen nicht den Überblick zu verlieren. Wirklich verirren kann man sich aber ohnehin nicht. Steinmauern fassen auch hier – wie oft in Irland – die Felder ein, damit das Saatgut vor dem starken Wind geschützt ist.
Die Insel verfügt über einige kleine Sehenswürdigkeiten: Auf der Südseite der Insel sieht man dem einzigen Leuchtturm, der jedoch für Besucher nicht zugänglich ist. Im Osten von Inisheer befindet sich das Wrack des 1960 aufgelaufenen Frachters Plassey. Die Inselbewohner konnten damals sämtliche Besatzungsmitglieder des verunglückten Schiffes retten. Im Norden der Insel befindet sich eine mittelalterliche Burg der O’Briens aus dem 15. Jahrhundert. Diese steht auf einem Hügel und wird von den Resten eines Ringforts umgeben.
Einsam und verlassen steht der Turm da. Etwas seltsam fühlen wir uns schon, weil wir kaum jemanden zu Gesicht bekommen und alles für uns alleine haben. Am ‚Craft Center‘ treffen wir dann den 1. Bewohner, der uns auch gleich anbietet, das Center zu öffnen. Die Saison ist vorbei und es hat bereits geschlossen. Der nette Mann plauert lange mit uns – in einer witzigen Mischung aus englisch und gällisch.
Nachdem wir uns lange unterhalten haben und alles über das Korbflechten erfahren haben (darum geht es in diesem Center) verabschieden wir uns. Wir werden uns später auf der Suche nach einem Pub wiedersehen. Lange Zeit folgt uns ab jetzt unser „Adoptivhund“, bis er uns an einem von 2 Pubs verlässt. Wir vermuten, dass sein Herrchen dort verweilt.
Das Wetter wird leider nicht besser, weshalb wir auch ein Pub aufsuchen. Dann heisst es warten auf die Fähre. Diese kommt auch und die Überfahrt zum Festland wird – sehr zur Freude von Martina – zu einem echten Erlebnis. Der Wellengang ist wirklich stark. Wir bleiben oben an Bord sitzen, weil man da trockenen Fusses bleibt. Direkt an Deck werden die Mitreisenden bald von den Wellen gebadet. Wir haben viel Spaß und werden auch nicht seekrank. Nach fast 1,5 Stunden Fahrt (statt 30 Minuten) bricht in der Besatzung eine gewisse Hektik aus. Noch ist unklar, warum.
Wir werden aufgefordert, Schwimmwesten anzuziehen. Schnell stellt sich heraus, dass die Fähre wegen des Wellengangs nicht am Pier anlegen kann und so werden die Passagiere grüppchenweise in ein kleines Boot und damit an Land gebracht. Das Klettern über die Strickleiter ist etwas wackelig, klappt aber erstaunlich gut. Bald sind wir dann auch alle wohlbehalten zurück an Land.
Bei der Rückkehr in unser B & B ist Bridget sehr erstaunt, uns zu sehen. Sie war der Meinung, dass wir auf Inisheer übernachten müssen, weil bei diesem Wetter die Fährverbindung meistens eingestellt würde.
Nach so viel Abenteuer wollen wir den Tag ruhig mit einem Besuch des Poulnabrone Dolmen ausklingen lassen. Der Dolmen (auch the ‚hole of the sorrows‘ genannt) ist ein Portalgrab im Karstgebiet des ‚Burren‘. Der ‚Burren‘ ist eine einzigartige Karstlandschaft im Nordwesten des County Clare. Im direkte Vergleich gefiel uns der Brown’s Hill Dolmen besser. Überrascht treffen wir hier auch das Ehepaar aus Killarney wieder und bleiben auf einen kleinen Tratsch dann doch etwas länger.