Hamburg – Tag 3 (Altstadt, Alster, Portugiesenviertel, Miniatur Wunderland)

Wieder scheint die Sonne vom Himmel. Ein Tag, wie geschaffen, um Hamburg zu erkunden.

Altstadt

Los geht‘s in der Altstadt. Über die Einkaufstraße Neuer Wall an chicken Boutiquen vorbei gehen wir bis zur Handelskammer und Hamburger Börse. Mit dem Säulenvorbau und der detailreich verzierten Fassade ist das Gebäude wirklich imposant. Rundherum haben alle Banken eine Filiale.

Unser nächstes Ziel haben wir gestern schon oft gesehen. Der Turm der ehemaligen Kirche St. Nikolai ragt knapp 150 Meter in den Himmel. Die Kirche wurde beim Großen Brand von 1842 zerstört, wieder aufgebaut und schließlich im Zweiten Weltkrieg erneut zerstört. Teile der ehemaligen Hauptkirche blieben als Mahnmal für die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft erhalten.

Auf der Trostbrücke stehen die Statuen von Graf Adolf III. und dem Heiligen Ansgar, dem ersten Erzbischof der Stadt. Die Brücke bildete früher die Grenze zwischen der bischöflichen Altstadt und der weltlichen Neustadt. Hier entstand auch Hamburgs erster größerer Hafen (nachdem ein Kaiserdekret gefälscht wurde, sodass jedes Schiff, das sich auf der Elbe bewegte, den Hamburger Hafen anlaufen musste).

Wir gehen weiter zum Domplatz, wo Hamburg mit der Hammaburg entstand. Als Burg im Feindesland, denn im 9. Jahrhundert, lebten hier nur „wilde Völker“ wie die Sachsen oder gar die Dänen. Die Burg hatte eine hölzerne Kirche, die diese Völker missionieren sollte.

Weiter geht’s zum Hamburger Rathaus, dem Sitz der Bürgerschaft und des Senats der Freien und Hansestadt Hamburg. Es wurde 1886 bis 1897 im Stil der norddeutschen Neorenaissance errichtet und umfasst mit seiner Breite von 111 Metern einen ganzen Häuserblock. Neben dem grünen Kupferdach ist auch der 112 Meter hohe Turm nicht zu übersehen.

Wir gehen weiter zur Alster. Die Alster ist ein 56 km langer Nebenfluss der Elbe. Am südlichen Ende der Binnenalster verläuft der Jungfernstieg. Direkt am Wasser suchen wir uns ein Café und schauen dem Treiben zu, bis es Zeit für unsere Kanalfahrt an der Alster wird.

Alster

Der Alstersee entstand 1190, erst knapp 450 Jahre später entstanden die Außen– und die Binnenalster. An der Binnenalster liegt das Zentrum Hamburgs, hier sind wir also gerade. Die bis zu 4,5 Meter tiefe Außenalster ist ein Freizeitparadies für Läufer, Segler und Kanufahrer.

Alster Kanalfahrt

Vom Jungfernstieg legt die St. Georg, ein Dampfschiff, ab. Die St. Georg ist das älteste noch fahrtüchtige Dampfschiff Deutschlands. Er wurde 1876 für die Alsterreederei von H. E. Justus in Hamburg gebaut und stand 63 Jahre im Liniendienst. Die drohende Verschrottung 1988 konnte verhindert werden. Der Dampfer erhielt das Aussehen der 1930er Jahre sowie eine neue Dampfmaschine. Seit 1994 fährt das Schiff wieder auf der Alster unter Dampf.

Los geht’s an der 60 Meter hohen Fontäne vorbei durch die Doppelbrücke Lombards- und Kennedybrücke. Am Ufer liegen beeindruckende Villen mit park-ähnlichen Gartenanlagen. Fast jede Villa hat eine Treppe zur Alster, an der oft das eigene Boot liegt.

Auf der Außenalster angekommen zeigt sich Hamburg von seiner schönsten Seite. Bei dem schönen Wetter heute tummeln sich Segelklubs und Segelkurse am Wasser, begleitet von Paddlern in allen Variationen.

Die Kanäle werden immer enger. Daher gibt es hier teilweise eine Einbahnregelung, weil man nur ohne Gegenverkehr hindurch kommt. Wir fahren weiter in den Rondeelteich, der nur von der Wasserseite für die Öffentlichkeit erreichbar ist.

Anschließend führt die Rundfahrt alsteraufwärts bis zum Winterhuder Fährhaus bevor es zurück zum Jungfernstieg geht.

Portugiesenviertel

Danach fahren wir in das Portugiesenviertel, das wir gestern auf dem Weg zum Michl entdeckt haben. Mit Beginn der 1960er Jahre trafen vor allem portugiesische Einwanderer als Gastarbeiter ein. Sie suchten günstige Wohnungen in der Nähe ihrer Arbeitsplätze im Hafen. Das Viertel war daher geprägt von dem, was ein Seemann braucht: Reedereien, Schiffsausrüster, die Seemannsmission und dänische, schwedische und finnische Seemannskirchen.

Heute locken Boutiquen, Gallerien, Tapasbars und Bodegas. Direkt an der Ditmar-Koel-Straße, der „Hauptschlagader“ des Viertels finden wir ein Lokal, das uns anspricht. Wir haben Lust auf Tapas und die gibt es hier in Hülle und Fülle.

Es ist heiß geworden – 33° hat es mittlerweile. Heute findet auch der „Schlagermove“ statt und neonfarben gekleidete Besucher sind überall. Eine Pause im Hotel, eine Dusche und die Terrasse am Wasser tun uns gut. Danach genießen wir noch ein paar Sushi bevor wir ein paar Minuten zum nächsten Ziel gehen.

Miniatur Wunderland

Ein Ticket zu bekommen ist gar nicht so einfach. 4 Monate vor der Reise konnten wir noch Plätze erhaschen, aber viel Auswahl bei den Eintrittsfenstern hatten wir nicht mehr. Die Homepage warnt (ohne gebuchtes Ticket) vor Wartezeiten von 5 Stunden.

Die größte Modelleisenbahn der Welt befindet sich in einer alten Lagerhalle mitten in der historischen Speicherstadt. Im Jahr 2000 wurde sie von den Brüdern Gerrit und Frederik Braun gegründet. Mittlerweile erstreckt sich die Anlage über mehrere Stockwerke und 2 Gebäude.

Die Modelleisenbahnanlage ist in mehrere thematisch unterschiedliche Bereiche unterteilt und wird ständig erweitert. Neben länderspezifischen Bereichen (von Hamburg über Venedig bis hin zu Amerika und Patagonien) gibt es einen Flughafen, zahlreiche Schiffe- alle Szenen sind detailliert gestaltet und immer wieder kann man Überraschendes entdecken (wie etwa die Außerirdischen in der Area 51).

Am Knuffingen Airport geht es rund: Wir beobachten startende und landende Flugzeuge (es gibt auch ein Space Shuttle). Die Flugzeuge rollen selbstständig zu ihrer Parkposition und beschleunigen bis zur Startbahn wo sie abheben und schließlich hinter einer Wand verschwinden. Auch eine Notlandung können wir beobachten, komplett mit Feuerwehreinsatz.

Wir entdecken immer Neues und können uns gar nicht satt sehen. Nach einigen Stunden haben wir bei Weitem nicht alles gesehen, aber die vielen Details machen etwas müde. Wir lassen es also gut sein.


Alsterdampfer St. Georg
Homepage
Alster Kanalfahrt (1,5 Stunden): EUR 20,00 pro Person mit Hamburg Card

Ola Lisboa
Homepage

Chili Club Sandtorkai
Homepage

Miniatur Wunderland
Homepage
Eintritt: EUR 20,00 pro Person

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