Eines Morgens fahren wir mit dem hoteleigenen Shuttle nach Willemstad, der Hauptstadt der Insel. Willemstad wurde von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt und ist für seine farbenfrohen Giebelhäuser im holländischen Stil bekannt.
Wir erreichen die Hauptstadt in der Nähe der sehenswerten Queen Emma-Ponton-Brücke, die den Meeresarm über die Sint Anna Baai überspannt und die beiden wichtigsten Stadtteile Punda und Otrobanda verbindet. Das besondere an der Brücke ist, dass die komplette Brücke auf ihren 16 Pontons zur Seite geschoben werden kann, um den Tankern und Kreuzfahrtschiffen die Durchfahrt zu ermöglichen.
Das Öffnen der Brücke wird mit einen lauten Ton angekündigt – wenn man genau schaut erkennt man auch, dass an dem Brückenhäuschen Flaggen aufgezogen werden, die die Dauer der Sperre anzeigen: Wenn die rote Flagge aufgezogen wird, öffnet sich die Brücke nur ein Stück, was 10 Minuten dauert. Wenn die schwarze oder blaue Flagge weht, wird es bis zu einer Stunde dauern bis sich die Brücke wieder schließt.
Auf der anderen Seite der Brücke befindet sich das senfgelbe Fort Amsterdam. Es ist heute der Regierungssitz der niederländischen Antillen und steht im historischen Zentrum. Beeindruckend ist auch ein weiteres Gebäude aus der holländischen Kolonialzeit: Die Residenz des Gouverneurs.
Im Stadtteil Punda, nicht weit von der Promenade entfernt befindet sich der Schwimmende Markt. Lokale Fischer und Händler aus dem nur 60 km südlich gelegenen Venezuela liegen hier vor Anker und preisen ihre frischen Waren – hauptsächlich Gemüse und Obst – an.
Bevor wir gegen 13:00 wieder ins Hotel fahren, besuchen wir noch das 1828 erbaute Rif Fort. Es wurde gebaut, um die Hafeneinfahrt zu verteidigen. Heute beherbergt es ein Touristenkomplex mit Einkaufszentrum, Restaurants, Bars und herrlichen Ausblick auf das Meer und den Hafen.
Flamingos
Nachdem wir unseren Mietwagen übernommen haben, begeben wir uns in Richtung Nationalpark. Der Weg führt an St. Willibrordus an der Südküste vorbei. Hier kann man wild lebende Flamingos beobachten. Die Brackwasserseen hier sind ein Paradies für Krebse. In dem flachen Wasser können die Flamingos ideal nach Krebsen wühlen, die ganz oben auf deren Speisekarte stehen.
Christoffel-Nationalpark
Der Nationalpark befindet sich im Banda’Bou, dem unteren Teil der Insel, der grün und hügelig mit zerklüfteter Landschaft ist. Die Straße nach Westpunt teilt den Nationalpark in zwei Hälften: Östlich der Straße befindet sich der Teil, der zur Küste hin abfällt, und westlich der Straße der größere Teil des Reservats, zu dem der 372 m hohe Sint Christoffel gehört.
Am Eingang des Parks befindet sich das Savonet Estate, ein wunderschönes, ockerfarbenes Plantagenhaus aus dem Jahr 1662. Das Gebäude wurde in seinen ursprünglichen Zustand zurückversetzt und beherbergt ein Museum über die Geschichte der 3 großen Aloe- und Indigoplantagen, die hier einst betrieben wurden. Wir spazieren durch das Museum, das extra für uns geöffnet wird 😉 und können einen Einblick vom Leben hier gewinnen. Sprichwörtlich von der Wiege zur Bahre inklusive Hochzeit werden hier Kleidung, Einrichtung und die Traditionen gezeigt.
Mit dem Auto folgen wir den ausgewiesenen Straßen, da es für die 2-stündige Wanderung zum Gipfel des Sint Christoffel bereits zu spät ist. Angesichts der itze und des fehlenden Schattens hätten wir uns die Wanderung aber ohnehin zweimal überlegt. 8-O. Sowohl auf der Küsten- als auch auf der Bergroute ist die Fahrt abwechslungsreich und beeindruckend mit vielen Aussichtspunkten. Das Gelände ändert sich von hügeligen Teilen, sehr heißen Plateaus direkt an der Küste über Kakteengebiete bis hin zu überwucherten Straßen, die durch eine Art kleinen Dschungel führen.
Unzählige Leguane sitzen sonnend auf der Straße und ergreifen erst im letzten Moment die Flucht. Bei den erlaubten 25 km/h passiert ihnen jedoch nichts, da sie an die Autos gewöhnt sind. Der Weg führt auch an den Ruinen des Landhuis Zorgvlied vorbei.
Christoffel Nationalpark
Montag bis Samstag 07.30-16.00
Sonntag 06.00-15.00
http://www.christoffelpark.org
Blue Curaçao Liqueur Distillerie
Auf dem Rückweg zum Hotel legen wir noch einen Stopp beim Landhuis Chobolobo ein, in dem seit 1946 die Blue Curaçao Destillerie ihren Sitz hat. Die Erfindung des berühmten Likörs geht angeblich auf einen (un)glücklichen Zufall zurück. Als die Spanier die Insel entdeckt hatten, wollten sie die großen freien Flächen zum Anbau diverser Pflanzen – etwa der Orange – aus ihrer Heimat nutzen. Aufgrund der geringen Niederschläge und des schlechten Bodens musste die Orangenzucht aber aufgegeben werden, da die Orangen ungenießbar waren. Viele Jahre später wurden aus den wild wachsenden Bitterorangen die ersten gut riechenden Öle gewonnen. Aus den Schalen der Bitterorange wird nun der Likör gewonnen.
Da wir am späten Nachmittag kommen, sind die gesamten Touristen längst weg und wir können in Ruhe durch die Ausstellung spazieren und den Arbeitern beim Verpacken zuschauen. Der Likör wird heute in allen Farben hergestellt: Nicht nur blau, sondern auch in Grün, Orange, durchsichtig und Karamell. Wir haben die verschiedenen Sorten nach dem Rundgang natürlich alle probiert.
Blue Curaçao Liqueur Distillerie
Elias R. A. Moreno Boulevard
Salina Ariba, Willemstad
+5999 461 3526
Strände und Schnorcheln
Im kleinen Örtchen Lagun befindet sich der gleichnamige Strand Playa Lagun. Ein wunderschöner, zwischen zwei Felspartien gelegener, perlenweißer Sandstrand. Die Riffe fallen links und rechts der Lagune steil ab. Diese felsigen Klippen sind die Heimat zahlreicher Rifffischarten. Außerdem kann man hier Schildkröten beobachten, die auf einen Leckerbissen aus den Fischernetzen hoffen. Die Steilwände selbst sind über und über mit Korallen und großen Schwämmen bewachsen.
Das Wasser ist umwerfend klar – wir schätzen 100 Meter freie Sicht. Fischschwärme zu Tausenden umschwimmen uns, egal wo wir uns gerade befinden.
Oberhalb des Strandes befindet sich ein Restaurant und gleichzeitig eine Bar direkt auf der Klippe über der Lagune. Das Lokal ist über eine Treppe direkt vom Sandstrand aus erreichbar. Die Aussicht ist unbeschreiblich. Viele grosse und kleine Leguane liegen auf den warmen Steinen der Aussichtsmauer und starren in die Lagune. Wenn das Essen serviert wird, werden die Leguane aber viel zu zutraulich – bis sie ein Kellner mit etwas Toastbrot weglockt. 😯
Auch den Grote Knip Strand besuchen wir, zumal er laut diversen Umfragen der schönste Strand auf Curaçao ist. Vom Parkplatz aus sind es ein paar Schritte bis zu einer Art Plattform, von der wir einen herrlichen Blick auf den Strand und das wunderschön türkisfarbende Wasser haben. Auf einen längeren Aufenthalt verzichten wir aber, da uns zu viele Menschen hier sind.
Sol Food Restaurant
Sabana Westpunt, Curaçao
+599 9 864 0005
http://www.curacaosunshine.com/pages/sol_food.htm
Bahia Beach Bar
Playa Lagun, Curaçao
http://www.lagoonoceanresort.de/bahia-beach-bar