Skandinavien Tag 3 – Arktische Kälte

Auch dieser Tag steht im Zeichen des Weges nach Norden. Wir wechseln uns wie immer beim Fahren ab. So kommt jeder in den Genuss, sich wie „Colin McRae“ vorzukommen, wenn er mit 110 km/h (Schweden), 80 km/h (Finnland) oder 90 km/h (Norwegen) über schnurgerade, menschenleere Strassen fährt.

Noch in Schweden sehen wir mitten auf der Strasse unser 1. Rentier. Es ist überhaupt nicht scheu und nach ein paar Fotos sind wir froh, als es endlich Platz macht.

Das Rentier (Rangifer tarandus) gehört zur Familie der Hirschen. Es lebt heute nur noch rund um den Polarkreis in den Tundren. Die Größe reicht von 120 bis 220 Zentimetern, die Schulterhöhevon 90 bis 140 Zentimetern und das Gewicht von 60 bis 300 Kilogramm.Das Fell ist meist dunkel-graubraun oder hell – im Winter ist es generell viel heller als im Sommer.

Wir überqueren in Schweden auch noch den Polarkreis. Hier gibt es keinen Kommerz – das ehemalige Café und Guesthouse sind verlassen. Auch das rostige Schild und das alte Monument strahlen eher morbiden Charme aus.Finnland liegt bald (ereignislos) hinter uns. Auch Norwegen ist schnell erreicht. An jeder Grenze hält Michi die Pässe parat – doch da ist niemand.

Mit der karger werdenden Landschaft ändert sich auch das Wetter, zuerst aber nur zaghaft: Es wird deutlich kühler, etwa 10 Grad. Dafür gibt es nun – sehr zu unserer Freude – keine Mücken mehr. In Alta ist dank Navi alles Notwendige (Supermarkt, Bankomat, Campingplatz) schnell gefunden und wir beziehen eine gemütliche Hütte direkt am Fluss.

Gegen 17:30 machen wir uns auf den Weg zum Alta Museum. Das Museum ist ein archäologisches Freilichtmuseum in dem jungsteinzeitliche und bronzezeitliche Felsritzungen gezeigt werden. Es ist seit dem 3. Dezember 1985 auf der von der UNESCO geführten Liste der Weltkulturerbe. Da der Pfad zu den Zeichnungen im Freien verläuft, waren wir angesichts des Wetters fast alleine.

Der ungestörte Blick auf die Zeichnungen ist es aber wert und immerhin kommt auch ein paar Mal die Sonne durch. Auch ein Abstecher vom Pfad hinunter zum Meer muss sein – hier bieten die starken Wellen ein schönes Bild. Der Rundgang im Gebäude des Museums wird dann aber kurz – nur die Infos zum Polarlicht sind interessant.

Wieder zu Hause ist das Wetter gegen 20:30 noch einmal schlechter geworden. Es hat abgekühlt, der Wind ist stärker geworden und es regnet teilweise. Der Blick auf’s Wetter (WLAN sei Dank) verspricht hier die nächsten beiden Tage leider keine Besserung.

Also Planänderung:

Morgen zum Nordkap und zurück. Wegen dem Wetters verzichten wir auf die Wanderung zum Knivskjelodden . Das Wandergebiet ist eben, aber an einigen Stellen ziemlich feucht. Der Weg ist zwar mit roten Buchstaben (T) gekennzeichnet, aber Wind und Nebel würden die Wanderung gefährlich machen. Die Übernachtung beim Nordkap wird sofort per Mail storniert. Die Hütte hier wird für eine zweite Nacht gemietet.

Nachdem das alles geklärt ist, gibt es erst Mal Abendessen und danach den obligatorischen Whiskey. So weit oben wird es trotz des starken Regens nicht wirklich finster – so sitzen wir bis weit nach Mitternacht und genießen den Blick auf den Regen und die Wellen am Fluss.


Kosten

Eintritt Alta Museum: 2 x 80 = 160 NOK


Alta River Camping

Steinfossveien 5

N – 9518 Alta

Homepage

Mail

Hütte Nr. 15 (ohne Bad) direkt am Fluss

WLAN in der Hütte

500 NOK

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