Im Dezember 2023 wurde das Wien Museum am Karlsplatz nach drei Jahren Umbau wieder eröffnet. Bei unserem Adventausflug hatte es noch geschlossen. Nach einem entspannten Brunch in der Meierei schauen wir daher ins Museum.
Wien. Meine Geschichte
Das Museum wurde in den 1950er Jahren von Oswald Haerdt erbaut. Seit der Sanierung und dem Ausbau zeigt es auf ersten drei Etagen, dem Haerdtl-Altbau, die chronologische Stadtgeschichte von der Frühzeit bis in die Gegenwart.
Jedes Stockwerk ist je nach Themenbereich in einem anderen architektonischen Stil gestaltet wurden, was sich auch auf die Präsentation der Exponate auswirkt.
Direkt nach der Eingangshalle zeigt ein digitales Modell der Stadt die Entwicklung der Stadt: Von den Ursprüngen Vindobonas, die osmanischen Belagerungen, den Aufschwung der Vorstädte, den Bau der Ringstraße, die Donauregulierung, dem Bau zahlreicher Bahnhöfe bis hin zur Errichtung der Gemeindebauten und den aktuellen Stadtentwicklungen.
Weiter geht es in einem niedrigen und verwinkelten Bereich, der frühe geologische Fundstücke wie Schmuck und Waffen aus der Zeit um 2000 v. Chr. zeigt.
Zahlreiche Heiligenskulpturen, die einst am Nordturm des Stephansdoms angebracht waren, begleiten uns (genauso wie zahlreiche Ritterrüstungen) auf unserem Weg durch das Mittelalter und die Renaissance.
Die Öffnung in der Decke gibt den Blick in die große Halle im ersten Geschoss frei. Beeindruckende Exponate hängen hier: Eine Pferdekutsche aus der k.u.k.-Monarchie ebenso wie ein zehn Meter lange Wal namens Poldi. Er stammt aus dem Gasthaus zum Walfisch im Prater. Auch der Südbahnhof-Schriftzug hängt hier.
Ganz in altrosa ist jener Bereich gestaltet, der sich der Zeit widmet, in der die Ringstraße gebaut wurde. Wien war Weltstadt und entwickelte sich rasant. Das zeigen Objekte wie Kleider, Fächer aber auch technische Neuerungen wie das erste Wasserklosett.
Wien um 1900 wird in einem Labyrinth dargestellt. Zahlreiche Gemälde von von Gustav Klimt oder Egon Schiele sind zu sehen.
Die Zeit des 1. Weltkriegs und die Zeit des Roten Wien wird an Hand von einer Unmenge an Exponaten, darunter Plakate, Schautafeln und Videos gezeigt. Hier hat uns das Haus der Geschichte besser gefallen.
Auch die Periode des Zweiten Weltkrieg ist ausführlich dargestellt. Ein Schriftzug erinnert an das Schicksal des jüdischen Juweliers Hans Grünsfeld, der nach Dachau deponiert wurde und dessen Geschäft arisiert wurde.
Den Abschluss bildet ein Streifzug durch das Wien von heute. Menschen mit verschiedenen (kulturellen) Hintergründe kommen zu Wort; Protestschilder und Alltagsobjekte spiegeln aktuelle Diskussionen wie Migration und Klimawandel wieder.
Uns haben die etwa 2 Stunden in der Ausstellung sehr gut gefallen, zumal die Ausstellung sehr modern und interaktiv gestaltet ist.
Sonderausstellung: Winter in Wien
Das Schwebegeschoß (der 4. Stock) zeigt auf 1.100 m2 wechselnde Sonderausstellungen. Im Moment ist hier Winter in Wien zu sehen.
Die Ausstellung beleuchtet den Wandel von einer kalten, weißen und dunklen Jahreszeit hin zu milderen Temperaturen und schneelosen Straßen. Vier Aspekte – Kalte Stadt, Dunkle Jahreszeit, Eisiges Vergnügen und Weiße Pracht – zeigen die Freuden und Leiden der winterlichen Jahreszeit sowie die drastischen Unterschiede zwischen Arm und Reich im Kampf gegen die Kälte.
Den heutigen Abschluss bildet ein Besuch auf dem Weihnachtsmarkt am Rathausplatz. Wir spazieren durch den Markt, staunen wieder über die schöne Beleuchtung und kaufen ein paar Kleinigkeiten als Geschenke.
Danach fahren wir ins Hotel. Wir werden überraschenderweise auf eine King Waterfront Suite upgegradet – das Zimmer ist wirklich schön. Wie immer, wenn wir hier sind, lassen wir den Abend gemütlich in der Executive Lounge ausklingen.
Meierei am Stadtpark
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Wien Museum
Eintritt in die Dauerausstellung kostenlos
Eintritt Sonderausstellung: EUR 12,00 pro Person
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