NASCHMARKT
Wir haben das Wochenende ganz entspannt mit einem Besuch auf dem Naschmarkt begonnen. Samstag vormittags ist hier immer einiges los. Sobald man die ersten Meter mit dubiosen Buden, die Kleidung verkaufen, hinter sich gebracht hat, ist man auch schon mittendrin.
Am Naschmarkt werden vorwiegend Obst, Gemüse, Backwaren, Fisch und Fleisch gehandelt. Hier sind besonders die Antipasti aus Italien, Griechenland, der Türkei und zunehmend auch Ostasien zu nennen. Auch wir konnten den Verlockungen nicht wiederstehen und nach einigen Mter haben wir uns zur Einstimmung mal 1 Glas Wein und einige Oliven gegönnt.
Wie man sieht, haben die Oliven gut geschmeckt – auch wenn böse Zungen behaupten, die Oliven mit Pfefferoni gefüllt seien zu scharf gewesen. Während dieser ersten Pause hatten wir alle Zeit der Welt, um das Treiben rund herum zu beobachten. Wenn man die Augen zumacht, kommt man sich wirklich vor wie im Ulraub auf einem sudländischen Markt.
Seit einigen Jahren bietet der Markt auch eine große Auswahl an Gastronomiebetrieben. Nach unserem Imbiss schlenderten wir vorbei an den Buden mit Meeresfrüchten, Austern und Fischen bis zum asistischen Teil. Da es ohnehin schon Zeit zum Mittagessen war und einige Regentropfen die Idylle störten, haben wir bei „Li’s Cooking“ ein paar Makis und Sahsimi gegessen. Maria war gerade in der Laune, etwas zu riskieren und hat sich eine Portion „Paris Girl“ (= Lachs und Gemüse in Reispapier) bestellt. War okay, aber nicht das Wahre. So gestärkt ging’s weiter zur
MARIAHILFER / KÄRTNTER STRASSE
Die Mariahilfer Straße ist eine der größten und bekanntesten Einkaufsstraßen von Wien. An einem schönen Tag (wie bei unserem Besuch) kann man hier zahlreiche Pantomime und Clowns beobachten. So viel Schauen macht müde und so brauchten wir dringend eine Stärkung. Da kam uns das Kaufhaus „Steffl“ gerade recht – es hat im 6. Stock nämlich ein schönes Café mit Dachterasse, das neben leckerem Kaffee auch einen wunderbaren Blick auf den Stephansdom bietet. Nach dieser Pause ging’s frisch und munter weiter Richtung
STEPHANSDOM
Der Stephansdom (eigentlich: Domkirche St. Stephan zu Wien) am Wiener Stephansplatz ist 107 Meter lang und 34 Meter breit. Er besitzt vier Türme: Der höchste davon ist der Südturm mit 136,4 Meter, der Nordturm wurde nicht fertiggestellt und ist nur 68 Meter hoch. Links und rechts vom Haupteingang befinden sich die beiden Heidentürme, die etwa 65 Meter hoch sind. Es durfte im ehemaligen Österreich-Ungarn keine Kirche höher als der Südturm erbaut werden. So wurde beispielsweise der Maria-Empfängnis-Dom in Linz um zwei Meter niedriger gebaut. Die Linzer wussten sich aber zu helfen: Mit Kreuz auf dem Turm gemessen ist der Linzer Dom höher als der Stephansdom. Im Stephansdom befindet sich auch die Pummerin, die drittgrößte Kirchenglocke Europas. Sie wird nur zu Neujahr und zu hohen katholischen Feiertagen geläutet. Wir sind mit einem sehr lebhaften Aufzugsführer auf den Nordturm des Domes gefahren – und auch wieder nach unten. Allein die Liftfahrt war dieses Mal die Sache wert, der Aufzugsführer war ein echtes Wiener Original mit einem typisch Wiener Schmäh. Von oben konnten wir die nähere Umgebung und den Blick auf das Häusermeer (und auf schlafende Fiaker) genießen. Nach dem obligarortischen „wir waren oben“-Foto ging’s dann auch bald wieder nach unten.
FIAKER-RUNDFAHRT
Von oben hatten wir die Kutschen der Fiaker bewundert und fest gestellt, dass man als Einheimischer das wohl nie macht. 2008 gab es 144 Fiaker, wovon die eine Hälfte an geraden, die andere an ungeraden Tagen fährt. Viele dieser Pferdekutschen sind mittlerweile über 100 Jahre alt und werden in den Wintermonaten aufwändig restauriert.
Nachdem wir über die Preise nicht sehr erstaunt waren (EUR 45,- für 20 Minuten, EUR 65,- für 45 Minuten) haben wir uns eine hübsche Kutsche ausgesucht und los ging’s.
Vom Stepahnsdom geht’s durch die kleinen Straßen vorbei an der Ankeruhr in Richtung Schwarzes Kaamel, vorbei am 1. Hochhaus von Wien, vorbei an der Hofburg und der Albertina. Die Fahrt führt über den Graben und die Peterskirche wieder zurück zum Dom.
Wir haben unsere Rundfahrt sehr genossen – vor allem weil das Getrappel der Hufe auf dem Pfaster sehr beruhigend wirkt. Im Anschluss schien ein weiterer Kaffee angebracht. Weiter gings’s danach zur Hofburg, deren Innenhof wir kurz besichtigten. Eigentlich wollten wir mit der Straßenbahn um den Ring fahren. Auf Grund einer Demonstration war dies aber nicht möglich und so fuhren wir mit der U-Bahn in Richtung Hotel.
Vor dem Abendessen in unserem Lieblingsinder in Wien (Restaurant „Samrat„, 8. Bezirk) wollten wir uns eine Pause gönnen. Der Abend klang dann bei einigem Bier, Wien und exzellentem indischem Essen aus.
Das strahlende Wetter am nächsten Tag – fast schon sommerlich – war ideal für den geplanten Besuch im
SCHLOSS SCHÖNBRUNN
Das Schloss Schönbrunn ist eine der meistbesuchten Sehens- würdigkeiten Wiens. Es liegt westlich der Wiener Innenstadt im Bezirk Hietzing. Das Schloss hat eine turbulente Geschichte: 1687 gab Leopold I. für seinen Thronfolger Joseph I. einen repräsentativen Bau in Auftrag. Der soeben zugewanderte Fischer von Erlach schlug 1688 eine pompöse Anlage vor, die Schloss Versailles übertroffen hätte, aber nicht finanzierbar gewesen wäre. Karl VI. war an Schönbrunn wenig interessiert, schenkte es jedoch seiner Tochter Maria Theresia, die das Anwesen zum kaiserlichen Sommersitz erkor. 1772 wurde die Gloriette erbaut, ein Arkadengang auf dem Hügel oberhalb des Schlosses, der den Schlossgarten optisch abschließt. 1830 wurde dort der nachmalige Kaiser Franz Joseph geboren, und er starb 1916 in diesem Gebäude, in dem zuletzt 1918 Kaiser Karl I. den Thronverzicht unterzeichnete.
Die von uns gebuchte „Grand Tour“ beginnt im Westflügel des Schlosses und führt durch die Appartements des Kaiserpaares Franz Joseph und Elisabeth, durch den Mitteltrakt mit den Festsälen und Repräsentationsräumen zusätzlich noch in den Ostflügel des Schlosses. Hier kann man auch die kostbaren Audienzzimmer des Kaiserpaares Maria Theresia und Franz Stephan von Lothringen bewundern. Während der Führung kommt man auch durch ein Zimmer, das mit Reispapier-Tapeten dekoriert ist. Dank der Erlebnisse auf dem Naschmarkt löste diese Tatsache bei Martina große Heierkeit aus.
Der Rundgang lohnt sich wirklich, die Räume sind sehr gut erhalten und liebevoll dekoriert. Dank der Audioguides erhält man auch viele Informationen zu den einzelnen Räumen. Das Schloss und der Park bilden ein untrennbares Ensemble, weshalb wir auch den Park und die Gloriette besichtigen wollten. Im Café des Schlossgarten genossen wir vorher aber noch eine der zahlreichen Kaffeevarianten.
Durch den Schlossgarten von Schloss Schönbrunn, vorbei am großen Brunnen, sind wir dann bei schönstem Wetter zur Gloriette spaziert. Der Ausblick auf das Schloss ist wunderschön und durch die Wege lässt es sich auch sehr gemütlich dorthin spazieren. Den Abschluss des gelungenen Wochenendes bildete unser Heimweg über die Wachau, wo wir in Grein noch einmal eine Pause (samt Mittagessen) machten.
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