Die erste Peterskirche wurde im Jahr 326 von Papst Sylvester eingeweiht. Die Kirche lag außerhalb der damaligen Stadtmauern und weit vom damaligen Stadtzentrum entfernt. Als Grund für die Ortswahl darf angenommen werden, dass sich hier wirklich das Grab des Apostels Petrus befindet.
Im 15. Jahrhundert hatte diese Kirche an Pracht eingebüßt und war baufällig geworden. Papst Nikolaus V rief daher zu Spenden für den Bau einer neuen Kirche auf. Der so finanzierte Bau der Basilika zog sich über mehr als 150 Jahre hin, daher waren alle bedeutenden Baumeister der Renaissance und des Barock daran beteiligt – zuletzt natürlich auch wieder Bernini.
Von den fünf Türen zur Kirche ist die rechte zugemauert. Es handelt sich um die Heilige Pforte, die nur in einem Heiligen Jahr offen steht.
Der Zugang zur Basilika ist – da es sich ja trotz des großen Touristenandrangs um eine Kirche handelt – nur unter Berücksichtigung bestimmter Kleidungsvofrschriften erlaubt. Diese Vorschriften werden sehr anschaulich illustriert und streng überwacht. Weniger streng waren jedoch die sonstigen Sicherheitsvorkehrungen auf Grund der Papstfeierlichkeiten. Das Piepsen in unseren Taschen (Kamera und spiralisierter Reiseführer) wurde nur sehr halbherzige kontrolliert.
Im Innern der Kirche sind auf dem Boden die Längen anderer Kathedralen markiert, gemessen von der Apsis der Peterskirche aus. Direkt unter der Kuppel befindet sich der Hauptaltar über dem Petrusgrab. Die Kuppel und das Dach können besichtigt werden. So kann man einen inneren Rundgang am Ansatz der Kuppel machen, unmittelbar über dem Schriftband „Tu es Petrus“.
Auf Grund der gerade stattfindenen bzw. in Planung befindlichen Feierlichkeiten zur Papstwahl konnten wir die Kuppel leider nicht besichtigen. Auch der Zugang zur ‚Sixtinischen Kapelle‘ war während unseres Besuches leider verschlossen. Gut, dass wir eine Münze in die ‚Fontana di Trevi‚ geworfen haben – wir müssen ja wiederkommen.
Eines der populärsten Werke im Inneren der Basilika ist die Bronzestatue des heiligen Petrus. An Festtagen wird die Statue mit Gewändern bekleidet und mit einer kleinen Tiara gekrönt. Ihr rechter Fuß ist durch die Küsse und Berührungen vieler Gläubiger abgeschliffen.
In den ‚Vatikanischen Grotten‘ unterhalb des Petersdoms wurden jene Päpste, die in der alten Peterskirche begraben waren, umgebettet. Von der Kirche kann man bereits einen ersten Blick auf die Grotten werfen.
Ein Besuch der ‚Vatikanischen Grotten‘ lohnt sich au jeden Fall: Hierhin hat man einige Kunstwerke der ursprünglichen Peterskirche gebracht. Zudem sind die meisten Päpste der Neuzeit in den Vatikanischen Grotten bestattet. Auch das Grab von Johannes Paul II befindet sich hier. Gerade während wir in Rom waren, war der Andrang zu diesem Grab sehr gross.
Schweizer Garde
Die Päpstliche Schweizergarde ist das einzige verbliebene päpstliche Armeekorps in Waffen. Sie sichert den apostolischen Palast, die Zugänge zur Vatikanstadt sowie den Eingang des Castel Gandolfo (Sommerresidenz des Papstes) und ist für die persönliche Sicherheit des Papstes verantwortlich.
Die Rekruten der Schweizergarde haben eine Reihe von Aufnahmebedingungen zu erfüllen: Sie müssen katholische männliche Schweizer, zwischen 19 und 30 Jahren alt, mindestens 1,74 m groß und sportlich sein. Nachdem sie mindestens 25 Monate gedient haben, können sie ihren Dienst beenden, wobei ihnen die vatikanische Staatsangehörigkeit dadurch wieder aberkannt wird. Die Vereidigung der neuen Rekruten erfolgt jährlich am Jahrestag der Plünderung Roms. Seit dem 6. Mai 2006 findet diese Zeremonie auf dem Petersplatz statt.