Wir fahren mir dem ICE in der 1. Klasse nach Nürnberg (3 Stunden ab Linz). Wir haben Gott sei Dank reserviert, denn der Zug ist voll 🙄 . Eigentlich wollten wir ja frühstücken, aber im Gegensatz zur ÖBB kommt niemand vorbei… Wir haben Sitzplätze direkt hinter der Lok und so wird unsere Fahrt von den Ansagen im Cockpit begleitet. „Störung. Halten.“ und das, immer wenn wir ein Signal passieren. 😯 Müssen wir uns Sorgen machen?
Wir überleben es 😛 und checken erst mal im Motel One ein. Erfreulicherweise ist unser Zimmer auch schon bereit. Wir haben noch doch einigen Hunger und beschließen, gleich einen Abstecher zum Nürnberger Christkindlesmarkt zu machen.
Der Nürnberger Christkindlesmarkt blickt angeblich auf eine lange Geschichte zurück: Ab 1610 soll er sich vom Wochenmarkt zum eigenständigen Weihnachtsmarkt entwickelt haben. Der Name Christkindlesmarkt wurde erstmals im Jahre 1697 dokumentiert. Aus dem Jahr 1734 gibt es eine schriftliche Überlieferung, welche zeigt, dass zahlreiche Nürnberger Handwerker auf dem Markt ihre Waren angeboten haben. Mit weit über 2.000.000 Besuchern ist er einer der beliebtesten Weihnachtsmärkte in Europa.
Auf dem Hauptmarkt errichten die Standbetreiber zusammen mit der Stadt Nürnberg jedes Jahr ca. 200 Stände. Eine strenge Marktordnung regelt das ähnliche Aussehen der Buden – geprägt von rot-weiß gestreiftem Stoff. Im Zentrum vom Nürnberger Christkindlesmarkt steht ein Krippengebäude, in dem etwa 30 Holzfiguren die Geschichte von Jesu Geburt nachbilden. Es sind auch 15 Tiere darunter, unter anderem Schafe, Ochsen und Esel. Seit dem Jahre 1933 gibt es jedes Jahr ein Christkind, dieses dürfen die Nürnberger 14 Tage unter 12 Mädchen per Internet oder Post wählen.
Neben Nürnberger Lebkuchen kann man hier auch in den Genuss einer Nürnberger Rostbratwurst kommen. Nur ein Finger groß und breit darf sie sein. Wir bestellen uns „3 Würste im Weckla“ und sind satt und zufrieden. Der Rundgang über den Markt begeistert – Weihnachtsstimmung pur – wir können uns gar nicht satt sehen.
Nürnberg riecht übrigens nach Leckereien . Überall in der Stadt duftet es nach Essen – Punsch, Lebkuchen und Würstel. *jam* (Die eine Bude am Ende des Marktes, die regelmäßig die Bratwürste verbrennt, lassen wir mal links liegen… 😆 )
Nach dieser Stärkung machen wir uns auf in Richtung Hausbrauerei Altstadthof, wo die Führung „Historische Felsengänge“ startet. Der Förderverein Nürnberger Felsengänge e.V. bietet eine Vielzahl an Führungen an; wir haben uns für die geschichtliche Führung durch die Tiefe entschieden. Die Felsengänge sind ein unterirdisches Gang- und Kellersystem, dass ab 1380 unter Nürnberg entstanden ist. Genutzt wurde es hauptsächlich zur Lagerung von Bier, zur Wassergewinnung und als Verteidigungsanlage (Kasematten) für die Burg. 1380 werden die Felsengänge zum ersten Mal urkundlich erwähnt.
Der Rat der Stadt Nürnberg legte fest, dass jeder, der Bier braut und verkauft, einen eigenen Keller haben muss. Zu dieser Zeit gab es alleine 42 Brauereien in der Stadt von denen nun jede unter dem Haus einen Keller in den Sandstein grub. Je mehr die Brauereien produzierten, desto größer mussten die Keller werden. Zunächst grub man bis zu vier Stockwerke in die Tiefe und später wurden dann die Keller auf angrenzende Grundstücke horizontal ausgedehnt. So entstand unter der heutigen Nürnberger Altstadt ein Labyrinth von 25.000 m2 Kellerfläche. Ab 1940 wurden die Keller unterhalb von Nürnberg als Luftschutzbunker ausgebaut. In einigen der Kellergewölbe hatten die Museen und Kirchen der Stadt während des 2. Weltkrieges in den so genannten „Kunstbunkern“ Kunstgegenstände in Sicherheit gebracht. Nach einer sehr spannenden Runde endet die Führung durch die Felsengänge im Innenhof der Brauerei.
Da die Führung länger gedauert hat, als geplant, gehen wir danach direkt essen. Wir haben uns für einen Inder um’s Eck entschieden und sind sehr zufrieden; auch wenn es nicht so scharf warf, wie beim „Stamminder“ daheim. Nach einem anschließenden Drink an der Bar des Motel One sind wir hundemüde.
Historische Felsengänge in Nürnberg
Mo – Fr. täglich 11 /13/15/ 17 Uhr
Sa So. jede volle Stunde von 10 – 17 Uhr
Preis: € 8,50
https://www.historische-felsengaenge.de/fuehrungen.html
Sangam
Königstraße 87
90402 Nürnberg
https://www.restaurant-sangam-nuernberg.de
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