Ab heute steht das heimliche Highlight der Tour auf dem Programm: Wir werden unsere Rucksäcke schultern und den Rentieren folgen. 🙂
Bereits gestern haben wir die Rucksäcke von unnötigem Ballast befreit. Wir hatten ja alle Isomatten eingepackt, weil ja nicht sicher war, ob wir in Zelten übernachten. Da wir nun den Luxus haben, in Hütten zu übernachten, brauchen wir aber nur die Schlafsäcke. Was wir während der nächsten Tage nicht brauchen, kann in Lunde in „unseren“ Zimmern bleiben. Wir sind also alle bereit für unser Abenteuer. Günther bringt uns mit dem Bus zu einem Wasserwerk, wo bereits Odd und Arve auf uns warten. Odd wird einen Teil unseres Gepäcks – unter anderem 2 Kisten Bier 😀 – mit dem Boot zur Hütte bringen und Arve wird mit uns wandern.
Unser Base Camp für die nächsten Tage heisst Sigurdsheller am Øyarvatnet – ein Hüttenkomplex aus 3 Hütten (Küche + Aufenthaltsraum, Schlafen, Plumpsklo). Ein Norweger namens Heiberg hat die gesamte Gegend bereits vor dem 2. Weltkrieg touristisch erschlossen, in dem er für betuchte Kundschaft Jagdausflüge in die Gegend anbot. Es hab sogar eine Linienverbindung per Wasserflugzeug um die erlauchte Gesellschaft hierher zu bringen. Während des Krieges musste er das gesamte Gebiet an die Nazis abtreten und nach dem Krieg fiel das Gebiet an den norwegischen Staat. Odd hat die Hütten 15 Jahre lang gemietet und nutzt sie u.a. als Ziel von Trekking- und Huskytouren und für kulturelle Veranstaltungen, etwa im August.
Wir folgen Arve und gehen querfeldein über einige Hügel zu den Hütten. Für mich ist der Weg ziemlich herausfordernd. Ich bin das weglose Gehen nicht gewöhnt und auch das Balancieren über Steine macht mir Schwierigkeiten. Wer mich kennt, weiß ja um meinen schlechten Gleichgewichtssinn – nicht gerade ein Vorteil auf dieser Wanderung. 🙁 Trotzdem ist der Weg lohnend – die Aussicht ist spektakulär und auch die Stille hier fasziniert mich. Am höchsten Punkt des Weges machen wir eine kurze Pause. Ich kann es kaum glauben, wir traumhaft schön die Kulisse ist!
Am späteren Nachmittag treffen wir bei den Hütte ein. Dort wartet schon ein kühles Bier auf uns. Sogar 4 Liegestühle wurden extra für uns zur Hütte gebracht. So schön! 😀
Wir genießen die Umgebung der Hütten. Wir gehen baden, ein Teil von uns unternimmt eine „Expedition“ mit dem Kanadier zur nächsten Insel – die ab jetzt „Gesche-Island“ getauft wird – Thomas und Gesche versuchen sich auch im Angeln. Abends nutzen wir das traumhafte Wetter noch für Stimmungsfotos vom Sonnenuntergang.
Was für ein herrlicher Tag!