Amsterdam – Tag 1

Nach einer unspektakulären Anreise sind wir gegen Mittag angekommen. Das Wetter ist nicht besonders, es ist bedeckt und ziemlich kühl. Immerhin regnet es nicht.

Tipp: Lieber gleich Apple Pay verwenden, um die ÖPNV Tickets zu bezahlen.

Wir haben uns leider nicht daran gehalten und unsere Tickets (120 Stunden) in der GVB App, der App der Verkehrsbetriebe, gekauft. Michis Ticket ist am Abend einfach weg. Es gibt online aber immerhin ein Formular für die Rückerstattung des Kaufpreises. Ein Screenshot würde zum Verwenden des Tickets übrigens auch reichen. Die QR-Code Leser sind zudem auch mies – das Ein- und Auschecken mit der App klappt in ca. 40 % der Versuche. Eine klare Empfehlung für Apple Pay.

Für den Check In ist es noch zu früh, also gehen wir Mittagessen. Das Restaurant, für das wir uns entschieden haben, bietet ein 3 Gänge Menü, das fix zusammengestellt wird. Eigentlich sind es 5 Gänge, ungewöhnlich und sehr gut – jeder Gang ein Gedicht.

Tulpenmuseun

Was wären die Niederlande ohne Tulpen? Im Tulpenmuseum wird die Geschichte der Tulpe, vom Ursprung in Asien bis zum heutigen Kult gezeigt. Daneben gibt es alle möglichen Objekte, die mit Tulpen verziert sind. Selbstverständlich kann man auch alles rund um die Tulpe kaufen – von Kleidung bis zu Blumenzwiebeln.

Das Café Winkel 43 liegt direkt an der Ecke Noordermarkt und Wersterstraat. Es gilt als der gemütlichsten Orte für einen Kaffee im Herzen des jüdischen Viertels Jordaan. Der Apfelkuchen wird in den höchsten Tönen gelobt. Frisch aus dem Ofen ist er wirklich gut. Der Teig ist perfekt und die Apfelfüllung frisch, saftig und hat eine perfekte Balance von Süße mit einem Hauch von Zimt.

So gestärkt machen wir uns auf den Weg zur Grachtenfahrt.

Kanal-Rundfahrt

In der Nähe des Anne-Frank-Hauses liegt einer der Piers von Flagship Amsterdam.

Im 12. Jahrhundert bestand die heutige Provinz Holland zum größten Teil aus Moor und Sumpfland. Rund um einen Damm für den Fluss Amstel entstand die Siedlung Amsterdam. Die Stadt wurde auf etwa 5 Millionen Tannenstämmen erbaut. An die 7.000 Kaufmanns- und Lagerhäuser sowie 1.300 Brücken zeugen vom Reichtum vergangener Zeiten.

Grachtengürtel

Ganze 165 Grachten – und somit mehr Wasserwege als in Venedig – gibt es. Davon kommt auch der Spitzname „Venedig des Nordens“. Die meisten Grachten, und somit auch die meisten Boote, findet man im Zentrum, dem so genannten Grachtengürtel. Vier Grachten sind über kleine Kanäle miteinander verbunden. Die Prinsengracht, Keizersgracht, Herengracht und Singelgracht bilden diesen Gürtel.

Die Gebäude entlang des Gürtels dienten Anfang des 17. Jahrhunderts als Lager- und Kaufhäusern sowie als Wohngebäude für betuchte Bewohner.

Besonders schön sind die Giebelsteine: Ein Giebelstein ist ein kleines Relief aus Stein. Früher wurden diese an Stelle von Hausnummern zur Identifizierung von Häusern verwendet. Sie befinden sich meist oberhalb der Tür und zeigen mit Symbolen oder Szenen die Geschäftstätigkeit der Hausbewohner. Ein Storch zeigte zum Beispiel an, dass hier Hebammen wohnten.

Natürlich fahren wir auch unter der Magere Brug durch. Die Holzbrücke über die Amstel ist als Fotomotiv beliebt. Paare, die sich unter der Magere Brug küssen bleiben für immer zusammen – so sagt es zumindest die Legende.

Am Rembrandtplein lassen sich die betrunkenen Häuser vom Wasser aus gut sehen. Durch den sandigen Untergrund haben sich mit der Zeit die Mauern vieler Häuser etwas gesenkt. Die Fenster sind einfach an die verschobenen Gegebenheiten angepasst, wodurch der Eindruck der betrunkenen Häuser entsteht. Das einzig gerade Haus, das man sieht, beherbergt übrigens ein Irish Pub. Iren vertragen Alkohol…

Noch dazu sind viele Häuser nach vorne geneigt, weil sperrige Güter und Möbel mittels Flaschenzug in die oberen Stockwerke gebracht wurden. Um das zu erleichtern, kann man an den Giebeln historischer Gebäude vorstehende Balken mit einem Haken für die Flaschenzüge sehen.

An der Reguliersgracht ist der Blick auf die Brücken besonders schön. Hier führen Sieben Brücken (aus Ziegelsteinen) unmittelbar hintereinander über die Kanäle.

Gottseidank werden wir auch auf das zweit-schmalste Haus Amsterdams aufmerksam gemacht. Früher wurde die Höhe der Grundsteuer anhand der Frontfassade, genauer der Anzahl der Fenster, berechnet. Je schmaler das Haus, desto niedriger war die Steuer, unabhängig von der Höhe. Das Haus Singel 7 besteht lediglich aus einer Tür und einem schlanken Fenster pro Stockwerk.

Wir können die Grachten-Rundfahrt mit Flagship Amsterdam sehr empfehlen. Das Boot war überdacht, die Sitze gepolstert, Wein und Käse waren super. Außerdem war das Boot nur halb voll – genug Platz für alle und zum Fotografieren. Die beiden Guides haben uns sehr kurzweilig von Amsterdam erzählt. Ein wirklich schönes Erlebnis.

Danach ist es Abend geworden und wir lassen den Abend in der Hotelbar ausklingen.


Restaurant Klein Breda
Homepage
Mittagsmenü 3 Gänge: EUR 32,00 pro Person

Winkel 43
Homepage

Tulpenmuseum
Homepage
Eintritt: EUR 5,00 pro Person

Flagship Amsterdam
Luxus Grachtenfahrt mit Getränken und Käse
Homepage
Eintritt: EUR 31,00 pro Person

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