Samstag
Die Anreise erfolgte dieses Mal erst am Samstag. Übernachtet haben wir wie immer im Reitstall Inghofer.
Nachdem wir auf dem Hinweg wie immer beim Spar in Freistadt für die kulinarische Verpflegung gesorgt hatten (Was machen wir 2015, wenn die S10 fertig gestellt ist? ) haben wir bei Susi noch unsere Zimmerschlüssel organisiert und die Frühstückswünsche deponiert. Danach ging’s schnurstracks nach Gmünd zur Waldviertler Schmalspurbahn . Die heutige Strecke der Schmalspurbahn ist 43 km lang und führt von Gmünd nach Groß Gerungs. Auf den alten Wagons gibt’s sogar einen modernen Wagenstandsanzeiger und auch die Verpflegung scheint gesichert.
Wir haben uns für einen „Dampftag“ entschieden und so wird uns eine 105 Jahre alte Lokomotive ans Ziel bringen. Die Gleise haben eine Spurweite von 760 mm; als die Bahn 1902 in Betrieb ging, war das nicht unüblich. Pünktlich um 13:10 beginnt unsere Fahrt. Durch die weitläufige Landschaft geht es zuerst einmal bis Alt-Weitra, dem 1.Stopp auf der Strecke. Noch ist der Zug ziemlich leer, aber das ändert sich in Weitra überraschenderweise. Hinter Weitra beginnt von Steinbach-Bad Großpertholz aus der steile Anstieg der Strecke beginnt. Die Infos im Zug erklären, dass die Schmalspurbahn über den „Kleinen Simmering“ fahren wird. Ganz schön beschwerlich, obwohl der Zug nicht besonders lang ist. Unsere Dampflokomotive schnauft die Schleifen und Kehren hinauf. Da wir es uns im vorletzten Wagon gemütlich gemacht haben, können wir immer wieder schöne Blicke auf die Lok erhaschen.
Nach dem Bruderndorfer Tunnel und halten wir an der Haltestelle Bruderndorf. Hier wird unsere Lok an der alten Wasserstation betankt und für die Fahrgäste steht touristisches Rahmenprogramm an. Dem geneigten Gast werden „Erpfi“-Produkte angeboten – der Jahreszeit entsprechend. Wir entscheiden uns lieber für Bier und ein Schnapserl aus dem Jausenwagen. Bei der nächsten Haltestelle Steinbach das nächste Original: Ein Schwammerl-Schnitzer bietet seine Produkte an. Wir verzichten dankend.
Schon kurze Zeit später der nächste Halt. Beim „Fassdorf“ kann man einen kurzen Blick auf die Fässer werfen (in denen man auch übernachten kann) – kleine und große Kinder können auch Ziegen füttern. Nach einer zweiten Tunneldurchfahrt und zahlreichen Kehren den höchsten Punkt: Die Europäische Hauptwasserscheide zwischen Elbe und Donau. Durch einen verwunschenen Wald geht es weiter zum Bahnhof Langschlag, wo in einem alten Güterzugswagon das Bahnmuseum untergebracht ist. Weiter geht es dann durch Wiesen und Wälder bis zur Endstation Groß Gerungs. In Groß Geruchs können auch wir dem verlockenden Angebot nicht mehr widerstehen und kosten uns durch die Mohnkipferl und Mohnzelten.
Während der 1 Stunde Pause haben wir genug Zeit dazu. Schließlich muss unsere Lok ja flott gemacht werden und auch der Heizer braucht eine Jause (die er in einem riesigen Sackerl ins Führerhaus trägt.)
Ganz gemütlich geht’s danach auf dem selben Weg wieder zurück. Ein Cache beim Bahnhof rundet unseren Besuch ab. Noch immer regnet es, weshalb wir beschließen, erstmal im „Burgstüberl“ in Heidenreichstein zu speisen. Danch holen wir uns im Vorbeigehen noch ein 2. Doserl bevor der Tag angesichts des Wetters schnell ausklingt.
Sonntag
Der Sonntag begrüsst uns ziemlich herbstlich – die Sonne scheint, aber es ist windig und nicht besonders warm. Beim Frühstück treffen wir interessante Gäste (es handelt sich um Besucher der Sommerschule in Motten) – wir vermuten ein esoterisches Thema, jedenfalls fallen die Worte „NASA“ und „Vertuschung“ ziemlich oft. Wir beschliessen, die Tatsache, dass noch alle Satelliten da sind, zu nutzen und fahren zum Heidenreichsteiner Hochmoor.
Seit unserem letzen Besuch 2004 hat sich einiges verändert. Noch ist es aber ruhig und wir habe die schöne Umgebung ganz für uns. Wir lassen den (ohnehin geschlossenen) Shop am Eingang links liegen und gehen den Moorpfad entlang. An das „Baumhoroskop“ können wir uns noch erinnern und schön langsam kommen uns einige Dinge bekannt vor.
Direkt am Prügelsteg über das Moor gibt es auch eine „Moortretanlage“, die von Füri auch getestet wird. Gott sei dank funktioniert der Brunnen, sodass irgendwann alle wieder sauber sind. Natürlich nutzen wir die Gelegenheit, den Aussichtsturm zu besteigen, bei der Nachtwanderung 2004 haben wir das nicht gemacht.
Bald sind wir wieder am Ausgansgpunkt und wir sind immer noch fast alleine unterwegs. Wir legen noch eine kurze Jausenpause ein und verfüttern die restlichen Semmeln an die Schafe, bevor es nach Hause geht. Nachdem es wieder einmal sehr, sehr schön war haben wir unser nächstes Waldviertel-Wochenende bereits geplant. (Etwas früh zwar, aber nur so schaffen wir einen Termin zu viert und der Oktober 2011 kommt schneller als gedacht. )
Unterkunft
Reitstall Inghofer
Susanne Inghofer
Pertholzerstraße 34
3860 Heidenreichstein
Tel: 02825 / 2039