Etwas unruhig stehen wir am Fluss – endlich geht es los. Doch zu unserer Überraschung führt der Fluss kaum Wasser.
Wir sind dennoch guter Dinge.
Die Adresse unseres Vermieters haben sehr leicht gefunden und nach kürzester Zeit haben wir einen sicheren Parkplatz für Füris Landcruiser gefunden. Wider Erwarten (und zu unserem großen Erstaunen) passt in einen Kandadier einiges hinein. Bald sind unsere Rucksäcke, die Vorräte, Zelt und Schlafsack im Boot verstaut. Zum Teil finden die Sachen in der wasserdichten Tonne Platz, der Rest wird in wasserdichte Packsäcke, die wir dabei haben, verpackt.
Bald ist es soweit: Etwas wackelig sitzen wir alle in den beiden Booten. Schnell haben wir uns wieder daran gewöhnt und wir würden eigentlich auch passabel vorankommen. Wenn, ja wenn die Lužnice nicht sehr wenig Wasser hätte. Gut, dass Füri und Breiti ja Erfahrung im Flachwasser-Paddeln haben. 🙂
Die Strecke entlang der Lužnice verläuft durch ein malerisches Naturschutzgebiet, in dem es viele Vögel gibt. Wir sehen aber auch Biber und andere kleine Tiere. Wie sich bald herausstellt, ist das Gebiet wirklich sehr ruhig – nur ein Radweg führt teilweise genau dem Fluss entlang. Bald sind alle anderen Paddler weit weg und nur ab und zu sehen wir ein paar andere Paddler.
Auch wenn wir immer wieder den Bäumen ausweichen müssen, geht es noch halbwegs flott dahin. Schon jetzt zeigt sich, dass eine Eigenschaft der Lužnice unser Glück sein sollte: Der Boden der Lužnice ist sandig. Der Wasserstand wird stellenweise immer niedriger, so dass wir häufig aussteigen müssen, um das Boot zu ziehen. Dank des Sandbodens müssen wir wenigstens nicht immer Schuhe anziehen.
Bald näheren wir uns dem 1. winzigen Wehr. Wäre der Wasserstand höher, so könnte man locker darüberfahren. So steigen wir wieder ab und ziehen die Boote mit vereinten Kräften darüber. Beim nächsten Wehr kurz vor unserem Tagesziel haben wir dieses Problem nicht.
Das 2 Kilometer südöstlich von Madjalena gelegene Wehr Pilař ist nicht ohne. Bei den Versuchen, das Wehr im Boot zu durchfahren starben dort bislang über 30 Personen. Daher müssen die Boote getragen werden und nach dem Wehr wieder eingesetzt werden. Eine Aufgabe, die die Jungs bravourös meistern.
Schnell erreichen wir dann den Campingplatz, wo im Laufe des Abends auch alle anderen Paddler eintreffen. Der 1. Teil unserer Reise ist ein beliebter Tagesausflug. Wir bauen die Zelt auf, benutzen die Boote als Lehne und machen es uns gemütlich. Ein paar Bier vom Kiosk (EUR 0,60 / Flasche) ergänzen unsere Vorräte und vor allem Martina ist begeistert von unseren Kochkünsten.