Während wir letztes Mal das Hochland im eigenen Jeep durchquert haben, haben wir uns dieses Mal für eine geführte Tour entschieden, da unser Ziel, die Askja, weitab liegt und nur mit Furten zu erreichen ist. Die Askja ist ein Vulkan mit 2 Kraterseen, dem kleinen Viti und dem deutlich größerem Öskjuvatn.
Wir haben die Tour 3 Tage vorher online gebucht, da wir unbedingt gutes Wetter haben wollten. Wir haben Glück und es regnet immerhin nicht und ab und zu zeigt sich sogar die Sonne. Erst auf dem Rückweg (da sind wir schon im Bus) wird es wieder nebelig und es nieselt.
Unsere Tour beginnt um 08:00 in Reykjahlíð, etwa 7 Minuten von unserem Hotel entfernt. Die Fahrt führt durch die bizarre Wunderwelt der isländischen Wüste. Dieser wilde, weitgehend unberührte Teil des Landes ist geprägt durch Mondlandschaften, Sandwüsten und wilden Lavaformationen.
Hrossaborg
Wir folgen der Straße Nr 1 und biegen dann auf die F88 ab zum Krater Hrossaborg, einem 10.000 Jahre alten Krater in Form eines Amphitheaters. Der Krater heißt übersetzt Pferdestadt, da freilaufende Pferde hier bei schlechtem Wetter Unterschlupf suchen. Er diente auch als Filmkulisse für den Tom Cruise Science Fiction Film Oblivion.
Alle 30 Minuten etwa machen wir Pause, weil es irgendetwas zu sehen gibt. Das macht den Weg sehr kurzweilig.
Grafarlandsfoss
Bei unserer 1. Furt findet sich auch der Wasserfall Grafarlandsfoss. Neben ihm gibt es eine Quelle, an der wir unsere Wasserflasche mit glasklarem Wasser auffüllen können.
Herðubreiðalindir
Es geht weiter nach Herðubreiðalindir – eine grüne Oase inmitten der kargen Vulkanlandschaft. In vergangenen Zeiten suchten hier Gesetzlose Zuflucht, der berühmteste von ihnen war Fjalla-Eyvindur, der hier im im Winter 1774/1775 Zuflucht fand.
Von hier bietet sich auch ein schöner Blick auf die angebliche Königin der isländischen Berge, den 1682 Meter hohen Tafelberg Herðubreið.
Glúfrasmiður
Kurze Zeit später spazieren wir zum Wasserfall Gljúfrasmiður, der auf dem Weg liegt. Er ist einer von zwei Flüssen, die das Schmelzwasser des Dyngjujökull-Gletschers, eines der Auslassgletscher des Vatnajökull, zum Dettifoss führt.
Von Herðubreiðalindir setzen wir unsere Reise zur Askja fort und durchqueren dabei die mondähnlichen Landschaften, in denen die NASA ihre Astronauten in Vorbereitung auf die Apollo-Mondlandungen trainierte.
Askja / Víti
Danach kommen wir am Vikraborgir Krater an, der 1961 ausgebrochen ist. Von hier aus wandern wir über 2,5 Kilometer – im Schnee, deshalb dauert es länger – in etwa 45 Minuten zur Caldera. Sie ist aus dem Dyngjufjöll durch Eruptionen unter einer eiszeitlichen Gletscherkappe entstanden – genauer gesagt während der Eiszeit bei einer großen Ascheeruption. Dieser Ausbruch führte dazu, dass das Dach der Magmakammer im Herzen des Zentralvulkans absackte.
Der Weg durch die schneebedeckte Caldera ist beeindruckend. Unglaublich, wie massiv die Eruption gewesen sein muss, die so eine riesige Caldera hinterlassen hat. Vom Rand hat man einen guten Blick auf den Víti, einen Vulkankrater, in dem sich Wasser angesammelt hat, das einen milchig-blauen Kratersee bildet.
Unterschied zwischen Krater und Caldera
Ein Krater entsteht bei einer Explosion, als eigentlicher Ort einer Eruption. Er entsteht durch den Ausstoß von Lava. Die Innenseite des Kraters ist oft steiler, als die Außenseite eine Vulkankegels. Eine Caldera entsteht in erster Linie durch den (teilweisen) Kollaps. Vorraussetzung für die Entstehung einer Caldera ist die Entleerung einer Magmakammer. In dieser stürzt dann das auflastende Vulkangebäude ein.
Arten von Lava
Man unterscheidet übrigens 2 Arten von Lava: Pāhoehoe-Lava [po hoi hoi] eine dünnflüssige Lava mit hoher Temperatur und Fließgeschwindigkeit, die nach der Erstarrung eine relativ glatte Oberfläche aufweist.
Daneben gibt es noch Aʻā-Lava [aui aui], ist eine zähflüssige Form., die nach der Erstarrung scharfkantige, ungleichmäßig geformte, zackige Brocken hinterlässt.
Nach etwa 2,5 Stunden sind wir alle wieder beim Bus versammelt und machen uns langsam auf den Rückweg.
Drekagil
Bei Drekagil, die Drachenschlucht, benannt nach dem Drachen, den man in ihrer geologischen Formation erkennen kann, machen wir vor der Heimfahrt noch eine letzte Pause.
Auf dem Rückweg folgen wir derselben Piste, die uns hergeführt hat. Nach ziemlich genau 12 Stunden sind wir, etwas müde, wieder zurück. Hungrig freuen wir uns heute auf ein Stück Fleisch.
Mývatn Tours
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Askja Classic Tour: ISK 25.900 pro Person